Wie Google Android auf dem TV zum Durchbruch verhelfen will

12
34
Bild: © Victoria - Fotolia.com
Bild: © Victoria - Fotolia.com

Android TV nimmt für Google offenbar einen hohen Stellenwert ein. Anders als im Smartphone-Bereich will der Hersteller auf seiner TV-Plattform offenbar eine strenge Qualitätskontrolle für Apps einführen. So soll gewährleistet werden, dass Apps auch tatsächlich reibungslos auf dem Fernseher funktionieren.

Smart-TV-Plattformen gibt es gefühlt wie Sand am Meer. Viele Hersteller setzen dabei auf proprietäre Lösungen, die den Kunden bei der Nutzung von Angeboten und Apps oft unnötig einschränken. Herstellerübergreifende Plattformen wie Android werden daher von vielen Nutzer auch auf TV-Geräten und Set-Top-Boxen bereits händeringend herbeigesehnt.

Beim Android-Entwickler Google hat man dieses Potential offenbar endlich erkannt. Nachdem das Unternehmen jahrelang versucht hatte, mit der Plattform Google TV ein neues System auf TV-Boxen zu etablieren, möchte man mit der aktuellen Android-Version 5.0 Lollipop ein Betriebssystem bereitstellen, welches auf Smartphones und TV-Systemen gleichzeitig eingesetzt werden kann. Dabei hat der Anbieter auch seinen Play Store bereits für Apps geöffnet, die speziell auf die Verwendung auf Fernsehern ausgerichtet sind.
 
Damit das Android-Erlebnis am Fernseher allerdings nicht zum Frusterlebnis wird, weil viele Apps mit der anderen Darstellung und Steuerung auf TV-Geräten nicht kompatibel sind, will Google nun offenbar auch eine Qualitätskontrolle einführen. Dies geht aus den Entwicklerrichtlinien für Google-TV-Apps hervor, die nun von aufmerksamen Lesern in den USA genauer unter die Lupe genommen wurden. So ist in diesen vermerkt, dass alle TV-Apps, die für den Play Store eingereicht werden, vor der Freischaltung auf einwandfreie Usability geprüft werden sollen.
 
Der Schritt ist dabei insofern bemerkenswert, weil Google bislang seine Richtlinien diesbezüglich relativ lasch gestaltet hatte. So schien es für den Anbieter oft kein Problem darzustellen, wenn schlecht programmierte oder gar nicht funktionierende Apps ihren Weg in den Play Store fanden. Im TV-Bereich soll demnach offensichtlich ein strengeres Regiment geführt werden. Profitieren dürften davon am Ende die Nutzer, jedenfalls dann wenn es gelingt, genügend talentierte Programmierer für Android TV zu gewinnen.
 
Die ersten Geräte, die Android TV unterstützen (allerdings noch nicht in der Version 5.0), sind verschiedene Set-Top-Boxen und aktuelle TV-Geräte der Marke Philips. Entsprechende Tests zu den Android-fähigen TV-Systemen finden sich in der aktuellen und in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift DIGITAL FERNSEHEN. [ps]

Bildquelle:

  • Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com

12 Kommentare im Forum

  1. AW: Wie Google Android auf dem TV zum Durchbruch verhelfen will Der Durchbruch dürfte für Android TV fast von alleine kommen, weil es nicht an einen Gerätehersteller gebunden ist.
  2. Als Gegenleistung für das "Gratis" Betriebssystem verkauft man dann Google einen Blick auf seine Sehgewohnheiten. Wenn man viele Autosendungen schaut kriegt man automatisch bei der nächsten Internet-Nutzung von Google nur noch Autowerbung eingeblendet... Ich bin mir nicht sicher, ob die Privatsender den Markt-Eintritt von Google mit Freude begrüßen: Google könnte auf die Idee kommen, in der Werbepause die Privatsender-Werbung mit eigenen Spots zu überblenden ;-)
  3. Diese ganzen Sticks sind doch nur für Besitzer von Nicht-Smart-TV und Nicht-Smart-BD-Player interessant, oder? Denn jeder neuere TV oder BD-Player hat doch schon App-Stores verfügbar. Auch Miracast, DLNA usw. ist heute Standard. Und da die Smart-TV-Allianz auf HTML5+AJAX setzt, kann auch jeder dafür mit Standard-Tools (Eclipse usw.) entwickeln. Das ist zumindest auf Panasonic-Geräten so.
Alle Kommentare 12 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum