Wie Sky die Quotenmessung revolutionieren will

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Mit dem Modell Sky360 möchte Sky Deutschland ein neues Modell zur Messung der Einschaltquoten einführen. Erstmals möchte der Anbieter dabei lineare, non-lineare und Video-on-Demand-Nutzung in einem System erfassen und so die Änderung des Zuschauernutzungsverhaltens abbilden.

Die Einschaltquotenmessung der Gesellschaft für Fernsehforschung (GfK) im TV steht seit längerem in der Kritik. Einer der Punkte, die immer wieder bemängelt werden, ist die fehlende Messung von Sendungen, die zeitversetzt oder über Internetstream wiedergegeben werden. Eine neue Form der Quotenmessung will nun ausgerechnet der Pay-TV-Anbieter Sky Deutschland einführen. Diese soll Daten aus verschiedenen Messverfahren kombinieren und auf den Namen Sky360 hören.

Das Quoten-Panel von Sky soll aus drei Modulen bestehen, um alle Verbreitungswege und Nutzungssituationen mit einzubeziehen. Die erste Säule umfasst dabei die lineare TV-Nutzung, die auch im GfK-Panel gemessen wird und die zeitversetzte Wiedergabe über Sky Anytime. Zur Messung wird dabei in den teilnehmenden Haushalten eine zusätzliche Box zwischen Receiver und Fernsehgerät geschaltet. Dadurch dass auch die zeitversetzte Nutzung der TV-Sendungen über Sky Anytime gemessen wird, kann Sky erstmals die Veränderung des Zuschauernutzungsverhaltens in Haushalten nachvollziehen, die sowohl lineares als auch non-lineares TV nutzen.
 
Das zweite Modul umfasst die Player-Messung der Einschaltquoten von Sky Go und Sky Online, also der linearen und non-linearen Inhalte über Internetstream. Gemessen werden sollen die Daten laut Sky durch ein Tracking-Tool von Adobe. Durch die Implementierung dieses Tools für iOS-Geräte und den Webplayer sollen aggregierte Nutzungsdaten an Sky übermittelt werden.
 
Eine dritte Säule soll zudem die Out-of-Home-Nutzung messen. Gemeint ist damit vor allem die Zuschauerpräsenz in den Sky Sportsbars. Diese möchte der Pay-TV-Veranstalter dabei vor allem stichprobenartig über Umfragen ermitteln. Dazu sollen über ein Meinungsforschungsinstitut wöchentlich 1000 Personen befragt werden. Zusätzlich soll auch eine jährlich durchgeführte Strukturerhebung durchgeführt werden.
 
Eines der Hauptziele der eigens durchgeführten Quotenmessung ist dabei unter anderem die Änderung des Nutzungsverhaltens. So möchte Sky herausfinden, in welchem Maße und in welcher Geschwindigkeit sich die Nutzung von der linearen in die non-lineare Welt verschiebt und welche Inhalte auf welchem Wege am besten funktionieren. [ps]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

34 Kommentare im Forum

  1. AW: Wie Sky die Quotenmessung revolutionieren will Bravo, schön dass ihr wenigsten hierbei in die Pötte kommt und etwas womöglich bahnbrechendes entwickelt habt, wenn es schon in anderen Bereich hakt. Bin gespannt ob und wie gut es sein wird und ob die anderen Sender das übernehmen werden, damit es auch bei allen Sendern erkennbar ist die Entwicklung.
  2. Warum braucht man da wieder ein zusätzliches Gerät, könnte das der achso tolle Sky Receiver nicht?
  3. AW: Wie Sky die Quotenmessung revolutionieren will Dagegen würde die GfK aber erheblich protestieren, weil sie dann für die Quotenemssung überflüssig werden würde. Technisch wäre auch über die sky-Box möglich. Nur dann hätte sky noch mehr Kontrolle in den eigenen Händen, als jetzt schon und das verknüpft mit den ganzen Daten. Damit würde auch sky zum Datenkraken, was es sowieso immer mehr wird durch die Fusion.
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