Yvonne Catterfeld geht am Donnerstag im ZDF auf Tauchstation

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Frisch nach dem Abitur bewirbt sich Lotte (Yvonne Catterfeld) als Sekretärin bei Tauchpionier Hans Hass. Zum Roten Meer will sie ihren Chef folgen. Wäre da nur nicht Hass‘ strikte Abneigung gegen weibliche Begleitung. Das ZDF zeigt „Das Mädchen auf dem Meeresgrund“ am morgigen Donnerstag (8. Dezember) um 20.15 Uhr zur Primetime.

Er ist „altbacken, selbstgefällig und arrogant“. Sie dagegen „respektlos, altklug und renitent“. Wenn die Hauptfiguren eines Films nach dem ersten Treffen so übereinander reden, ist das Ende fast absehbar. So auch in „Das Mädchen auf dem Meeresgrund“ von Regisseur Ben Verbong nach dem gleichnamigen,  autobiografischen Buch von Lotte Hass aus dem Jahr 1970. Das ZDF zeigt die Produktion mit Yvonne Catterfeld und Benjamin Sadler in den Hauptrollen am kommenden Donnerstag (8. Dezember) um 20.15 Uhr.
 
Wien 1950: Die junge Charlotte (Lotte) Baierl hat gerade ihr Abitur hinter sich gebracht und möchte der Enge und Autorität von Gesellschaft und Elternhaus entfliehen: „Ich will raus aus diesem Dreck hier: Freiheit – Sonne – Leben.“ Zeitgleich gibt Hans Hass, Taucher und weltbekannter Meeresfilmer, ein  Radiointerview. Er wartet auf den einen Moment, in dem er als erster den weißen Hai vor die Kameralinse bekommt: „Tauchen ist für mich die absolute Freiheit.“
 
Der Freiheitsdrang ist es auch, der Lotte und Hans trotz anfänglicher  Abneigung zusammenführt. Der als Abenteuerfilm angekündigte Streifen zeigt die gemeinsame Arbeit der beiden, die bis heute als Tauchlegenden gelten, von Beginn an. Als die junge Lotte sich bei Hans als Sekretärin bewirbt, hat sie längst mehr vor, als Briefe zu beantworten und Autogrammkarten nachdrucken zu  lassen. Eine Film-Expedition ans Rote Meer steht bevor – und Lotte hatte immer schon ein Faible für Kameras.

Um ihre Träume verwirklichen zu können, muss Lotte, gespielt von Yvonne Catterfeld, die Widerstände der Nachkriegszeit überwinden: „Sie hat diese  Sehnsucht, diese Sehnsucht aufs Meer. Freiheit, Abenteuer, raus aus diesem eingeengten Leben, raus aus den Konventionen, raus aus diesen  gesellschaftlichen Fesseln“, schildert die 32-jährige Catterfeld.
 
Ähnlich geht es Hans (Benjamin Sadler), der die Menschen zwar fasziniert, auf der anderen Seite aber auch als der Mann in Badehose gilt – in den 50ern wenig respektabel. Sadler, der Hans liebevoll als „sturen Bock“ bezeichnet, sieht eine  Ambivalenz in seiner Figur. Das traditionelle Weltbild werde bei ihm auf den Kopf gestellt, allerdings nicht in allen Bereichen: „Nur was Frauen angeht, wird er dann ganz schnell konservativ.“
 
Das bedeutet für Lotte eigentlich: Keine Expedition für Frauen. Aber: Ein Film muss auch finanziert werden – und hübsche Frauen eignen sich bestens für hübsche Aufnahmen. Der Geldgeber macht Lotte zur Bedingung seiner  Zuwendung, Hans sagt zähneknirschend zu.
 
Die Problematik zwischen Wissenschaft und Unterhaltung, die der Filmemacher in der Expedition mit einer Frau sieht, überträgt sich genauso auf den ZDF-Film: Das angekündigte Abenteuer mit historischem Hintergrund ist viel eher eine Liebesgeschichte, deren Ausgang schon früh klar ist – die Jagd nach dem weißen Hai im Roten Meer gerät in den Hintergrund und erinnert eher an Rosamunde Pilcher unter Wasser. Die Musik mit ausgedehnter Klavierklimperromantik bringt einen Hauch von „Traumschiff“ auf das Expeditionsboot.
 
Dennoch: Wer Lotte und Hans Hass bis jetzt nicht kannte, bekommt sie glaubwürdig näher gebracht von Yvonne Catterfeld und Benjamin Sadler – in der Nebenrolle des Xenophon ragt Harald Krassnitzer heraus. Auch wenn die Liebesgeschichte von Anfang bis Ende eine starke Stellung einnimmt, Abenteuer und Historie finden ihre Nische. So ist „Das Mädchen auf dem Meeresgrund“ nicht nur Liebes- und Abenteuergeschichte sowie Historienstreifen, sondern auch Familienfilm. „Eine unterhaltsame Verquickung von verschiedenen Genres“, meint Sadler. „Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“[dpa/sv]

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