ZDF-Doku auf der Spur von Hitlers „Bösen Bauten“ in Weimar

9
327
Bild: Destina - Fotolia.com
Bild: Destina - Fotolia.com

Hitler wollte Weimar zu einer Nazi-Musterstadt machen, und die Spuren davon findet man in der Stadt und ihrer Umgebung noch heute. Das ZDF macht sich heute Nacht auf die Suche.

„Hitlers Architektur – Von Weimar bis zum Krieg“ ist der sechste Teil der ZDF-Reihe „Böse Bauten“, die sich mit dem baulichen Erbe aus der NS-Zeit beschäftigt. Die Doku läuft in der Nacht auf Montag um 0.35 Uhr im ZDF.

Vom Goethehaus bis zum KZ Buchenwald: Glanz und Elend liegen nah beieinander in der Klassikerresidenz. Ausgerechnet aus Weimar sollte eine NS-Mustergauhauptstadt werden. Das ehemalige Gauforum bestimmt heute noch das Bild der Stadtmitte.

Zahlreiche weitere Bauten zeugen hier noch von der NS-Zeit: Die Erweiterung des Goethe-Nationalmuseums, eine völkische Gedächtnishalle für Friedrich Nietzsche, die seit Jahren leer steht, oder auch die evangelische Johanneskirche, ein Bauwerk aus dem Jahr 1938.

Das grausamste Kapitel der Geschichte Weimars zeigt sich aber im unmittelbar benachbarten ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald auf dem Ettersberg. Mehr als 56.000 Menschen starben dort in einem der gefürchtetsten SS-Lager in Deutschland.

Die Dokumentation begleitet junge Erwachsene, die Erinnerungsarbeit für die Gedenkstätte leisten, und sucht die letzten vorhandenen Baureste auf. [bey]

Bildquelle:

  • Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com

9 Kommentare im Forum

  1. Ja wie auf N24, Wehrmacht, Nazis, Adolf, Himler, fast jeden 2. Tag Zum Thema Gauforum Es ist jetzt ein Einkaufszentrum. Wer es nicht wusste, würde es sicher nicht mit der NS Zeit in Verbindung bringen. Einkaufszentrum Weimar-Atrium (Gauforum) Weimar - Architektur-Bildarchiv
  2. Einige der heute von der Bundesregierung genutzten Gebäude wurden auch von den Nazis gebaut bzw. wenigstens genutzt. Der Bendlerblock zum Beispiel, dort saß das OKW, dort wurden die Beteiligten des Hitler-Attentates standrechtlich exekutiert. Das gilt auch für zivile Stätten wie z.B. das Olypiastadion, das als Teil des Reichssportfelds eröffnet wurde, oder (die Ruinen von) Bauten, die für die sogenannte Welthauptstadt Germania bestimmt waren, z.B. die Verbreiterung der Charlottenburger Chaussee (heute Straße des 17. Juni) für die Ost-West-Achse. Mein Punkt ist, dass es überall noch Bauten aus der NS-Zeit gibt, nicht nur in Berlin oder Weimar. Was Weimar anbetrifft wäre für mich die Geschichte der Gründung der ersten deutschen Republik interessanter, die schließlich dem umgangssprachlichen Namen "Weimarer Republik" trug, obwohl die Nation nach wie vor offiziell "Deutsches Reich" hieß.
Alle Kommentare 9 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum