ZDF-Fernsehrat: Fusion der Digitalkanäle hat keine Perspektive

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nach Intendant Thomas Bellut hat sich nun auch der Fernsehrat des ZDF gegen eine mögliche Zusammenlegung der Digitalkanäle ausgesprochen, wie sie die ARD vorgeschlagen hatte. Eine solche Fusion habe keine Perspektive und mache aus programmlicher, finanzieller und organisatorischer Sicht keinen Sinn.

Der Vorschlag der ARD, die derzeit sechs Digitalkanale auf insgesamt drei zu fusionieren, steht bereits seit einigen Wochen im Raum. Doch das ZDF wird nach wie vor nicht mit dieser Idee warm. Nachdem ZDF-Intendant Thomas Bellut eine mögliche Zusammenlegung bereits mehrfach zurückgewiesen hat, hat sich nun auch der Fernsehrat der Mainzer Rundfunkanstalt gegen diesen Plan gestellt. Das Gremium sieht in einer solchen Fusion keine Perspektive, so der Fernsehrat nach seiner Sitzung am Freitag.

„Eine Verschmelzung dieser Kanäle macht Strukturen komplizierter und bringt keine Effizienzgewinne“, erläuterte Bellut die Überlegungen des ZDF vor dem Fernsehrat. Für das ZDF würde eine Zusammenlegung von ZDFneo und ZDFinfo mit den drei ARD-Kanälen EinsFestival, EinsPlus und Tagesschau24 weder programmstrategisch, noch organisatorisch oder finanziell Sinn machen.
 
Vielmehr sei man Stolz darauf, mit ZDFneo und ZDFinfo zwei erfolgreiche Digitalkanäle geschaffen zu haben, die sich auf dem Markt etablieren konnten. ZDFkultur, der dritte Digitalsender des Zweiten, wird dagegen in Kürze von den TV-Bildschirmen verschwinden. Um die finanziellen Ausgaben der Rundfunkanstalt zu senken, hat sich das ZDF dazu entschlossen, den Kultursender einzustellen.
 
Zudem betonte das ZDF noch einmal, einem gemeinsamen Jugendkanal mit der ARD offen gegenüber zu stehen. Die momentane Situation sei aber geprägt von einem seit sechs Jahren stabilen Rundfunkbeitrag und hohen Einsparvorgaben der KEF im Personalbereich. „Darum können wir uns nur auf einer sicheren Grundlage am Projekt eines öffentlich-rechtlichen Jugendkanals beteiligen“, so Bellut. [fm]

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23 Kommentare im Forum

  1. AW: ZDF-Fernsehrat: Fusion der Digitalkanäle hat keine Perspektive In jedem Fall ist diese Reaktion des ZDF Fernsehrats eine Arroganz die gegenüber den zahlenden Bürgern, die nicht angemessen erscheint. Anstelle sich zusammenzuraufen und Lösungen gemeinsam zu erarbeiten, gibts erstmal eine Abfuhr. Wenn das dann immer so weiter geht, brauchen die ÖR auch gar nie mehr zu sparen oder geschweige denn damit anzufangen.
  2. AW: ZDF-Fernsehrat: Fusion der Digitalkanäle hat keine Perspektive Nein, es ist ausnahmweise mal eine nachvollziehbare Feststellung des ZDF Fernsehrates. Fusionieren könnte man nur, wenn die ARD-Anstalten sich selbst erst einmal zusammenraufen würde, wovon sie weit entfernt sind. Dass da das ZDF nicht mitzieht - verständlich.
  3. AW: ZDF-Fernsehrat: Fusion der Digitalkanäle hat keine Perspektive Naja, man könnte einen gemeinsamen Jugendkanal sicherlich besser hinkriegen, als 2 eigene... Und im gegensatz zu einem "zusammenrauf" bei den Dritten, muss man hier auch nicht die Länder etc. ins Boot holen... Ich finde die Aussage des Fernsehrates lächerlich. Beim KiKa, 3sat, Phoenix und arte funktioniert die Zusammenarbeit ohne Probleme. Aber bei gemeinsamen "Digitalkanälen" soll es nicht funktionieren? Allein die Aussage, dass es aus "programmlicher Sicht" keinen Sinn macht. Ist doch völliger Humbug. Ein gemeinsamer Info/Nachrichtenkanal würde sehr wohl auch programmlich einen Unterschied machen, als tagesschau24 und zdfinfo einzeln... Zumindest scheint man es bei einem Jugendkanal ja zu erkennen...
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