ZDF-Intendant für weitere Beitragssenkung – gegen Werbeverzicht

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Rundfunkbeitrag wird etwa 1,5 Milliarden Euro zusätzlich einbringen, doch was mit dem Geld tun? ZDF-Intendant Thomas Bellut würde eine weitere Senkung des Beitrags begrüßen, warnt aber davor, den Forderungen nach einem Werbeverzicht von ARD und ZDF nachzugeben.

Angesichts der 1,5 Milliarden Euro Zusatzeinnahmen durch den Rundfunkbeitrag würde ZDF-Intendant Thomas Bellut eine weitere Senkung begrüßen. „Die Mehreinnahmen resultieren ja mehrheitlich daraus, dass Personen, die bisher nicht gezahlt haben, jetzt zahlen müssen. Insofern würde man denen, die schon lange zahlen, wenigstens etwas zurückgeben“, sagte Bellut am Freitag nach einer Sitzung des ZDF-Fernsehrats in Mainz. „Ob es zu einer weiteren Senkung kommt, weiß ich nicht. Ich fände es aber ein gutes Signal, wenn die Möglichkeit dafür da ist.“

Der Beitrag von ARD und ZDF bringt von 2013 bis 2016 rund 1,5 Milliarden Euro mehr als geplant – vor allem durch automatische Anmeldungen von denen, die bisher nicht angemeldet waren. Das Geld können ARD und ZDF allerdings nicht behalten, es fließt in eine Rücklage. Zum 1. April sinkt der Beitrag um 48 Cent auf 17,50 Euro im Monat. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hält eine weitere Reduzierung für denkbar. Die Regierungschefs sprechen erst noch darüber. Die Abgabe wird seit 2013 pro Haushalt und nicht mehr pro Gerät erhoben.
 
Der ZDF-Intendant warnte davor, auf Werbung zu verzichten. Wenn die Werbung wegfiele, wären die Mehreinnahmen aus dem Beitrag weg, sagte Bellut. „Das würde zu Gebührenerhöhungen führen müssen.“ Die Werbung im ZDF sei bis 20.00 Uhr und auf 20 Minuten am Tag begrenzt. Die Einnahmen würden außerdem vom Finanzbedarf des Senders abgezogen.
 
Für das geplante Jugendangebot von ARD und ZDF soll das gemeinsame Konzept nach Angaben des ZDF-Intendanten bis Ende April stehen. Das Angebot, das voraussichtlich Mitte 2016 starten soll, war ursprünglich für Fernsehen, Radio und Internet geplant. Die Ministerpräsidenten entschieden sich dann für ein Internetangebot.
 
Der Fernsehrat, ein Kontrollgremium des Senders mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Kirchen und gesellschaftlichen Gruppen, tagte am Freitag erstmals öffentlich. Rund 20 Gäste verfolgten die Sitzung. Das nächste Mal tagt er am 29. Mai in Berlin. [Oliver von Riegen/fm]

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44 Kommentare im Forum

  1. AW: ZDF-Intendant für weitere Beitragssenkung - gegen Werbeverzicht Klingt fair. Nicht so wie in Österreich, wo die Forderung des Oberzampanos lautet: Mehr Gebühren und mehr Werbung.
  2. AW: ZDF-Intendant für weitere Beitragssenkung - gegen Werbeverzicht Ich versteh nur nicht, wieso die ÖR so auf die Werbung beharren. Meiner Meinung nach könnte man ohne Werbung und Abhängigkeit einen kleinen Schritt an seiner Glaubwürdikeit arbiten. Davon abgesehen, spart die Werbefreiheit wohl auch Geld denn nun gibt es mit Sicherheit ganze Abteilungen, die sich nur damit befassen Werbezeiten zu verkaufen, Veranstaltungen zu organisieren, die den Werbepartnern diese Werbezeiten schmackhaft machen sollen, etc. etc. Z.B. dieses ganze Zeug: ZDF Werbefernsehen: ZDF Werbefernsehen könnte sich das ZDF damit doch auch schenken!
  3. AW: ZDF-Intendant für weitere Beitragssenkung - gegen Werbeverzicht Ach was. Solche Prwissenkungen, die ausgerechnet von den Preistreibern kommen können wir uns auch sparen. Der will nur betäuben....
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