ZDF-Moderatorin Müller-Hohenstein verklagt ehemaligen Berater

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nachdem die Arbeit als Schirmherrin für den Milchkonzern Weihenstephan ihr eine Rüge vom ZDF-Chefredakteur und nichts als Ärger eingebracht hat, fordert Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein nun von ihrem ehemaligen Berater rund 19 000 Euro Provision zurück.

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ am Donnerstag berichtete, machte die 46-Jährige vor dem Landgericht München geltend, sie habe garnicht gewusst, dass der Vertrag mit der Molkerei eine werbende Funktion beinhalte und seidarüber nicht von ihrem Marketingberater Peter Olsson informiert worden. Eine von ihrer Agenturverbreitete Äußerung, der ehemalige ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender habe dieTätigkeit abgesegnet, bestritt sie.
 
Auch Brender selbst widersprach dieserAussage in einem Interview mit dem „Spiegel“ und bekräftigte, dass seine Erlaubnis lediglich für dieMitwirkung bei einer unabhängigen Stiftung zur gesunden Ernährung vonKindern gegeben zu haben. Journalisten werben nicht, so Brender. Müller-Hohenstein fungierte offiziell als Schirmherrin des Weihenstephan-Qualitätsbeirats und war während der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika in einem Imagefilm auf der Webseite der Molkerei zu sehen.

Nach einer Rüge seitens des ZDF-Chefredakteurs Peter Frey, dass die Werbeaktion „nicht glücklich“ sei, beendete die Moderatorin ihre Kooperation mit Weihenstephan. Müller-Hohenstein habe ihrem Vermittler Olsson vertraut, dass er sich für sie mit dem Vertrag genau beschäftigt, weshalb der aus der Geschäftspartnerschaft mit Weihenstephan entstandene Ärger auch von ihm mitverursacht wurde, so ihr Anwalt.
 
Olssons Anwalt hingegen machte im Gerichtssaal klar, dass Müller-Hohensteins Probleme mit der Chefredaktion auch andere Ursachen gehabt haben könnte. Demnach habe man sich beim ZDF sehr über die verbale Entgleisung der Moderatorin geärgert, als sie im Gespräch mit Oliver Kahn die Redewendung „innerer Reichsparteitag“ benutzt hatte. Müller-Hohenstein hatte sich daraufhin öffentlich entschuldigt. Zudem sei zum fraglichen Zeitpunkt bereits ein Wechsel von ZDF zu Sat.1 in Vorbereitung gewesen, welchen die Moderatorin schlussendlich abgelehnt hatte.
 
Nach dem Scheitern der Vergleichsverhandlung will die Vorsitzende der 30. Zivilkammer voraussichtlich am 29. März eine Entscheidung verkünden. Dabei hatte sie in der mündlichen Verhandlung bereits anklingen lassen, in welche Richtung diese gehen könnte. Managen heiße nicht, alles wasserdicht zu machen, so die Vorsitzende. Dafür hätte man seine Rechtsanwälte. [sv]

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