ZDF: Trotz Champions League kein Verzicht auf Serien und Filme

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Filme trotz Fußball: Das ZDF hat erneut bekräftigt, auch nach dem umstrittenen Erwerb der Champions-League-Rechte für rund 54 Millionen Euro nicht den finanziellen Rotstift bei der Ausstrahlung von Fernsehfilmen und Serien anzusetzen.

„Es wird keinen Film weniger geben wegen der Champions League“, bekräftigte Fernsehspielchef Reinhold Elschot am Dienstag beim ZDF-Empfang auf dem Filmfest München. Es sei nicht so, dass Serien eingestellt oder Filmrechte ausgeschlagen würden, um für das Geld Fußball einzukaufen. „Das Geld kommt ganz woanders her – wir haben keine Bundesligarechte, wir haben keine Boxrechte, wir haben keine Tour de France mehr in dem Umfang“.

Die Aufträge für Filme würden daher nicht reduziert, wie dies etwa die Produzentenallianz befürchte, sagte Elschot weiter. „Wir sehen das ZDF in der Pflicht, die Gegenfinanzierung für den Erwerb der Champions-League-Rechte transparent darzustellen“, hatte Christoph E. Palmer, Geschäftsführer der Allianz, die rund Firmen der Filmbranche vertritt, bereits Anfang April gefordert.
 
Der scheidende ZDF-Intendant Markus Schächter hatte die Vorwürfe bereits kurze Zeit später gekontert. So reduziere seine Beteiligung beispielsweise an der Filmförderung nicht, sondernleiste sogar Beiträge über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Auch sehe er keine Rechenschaftspflicht gegenüber der Produktionsbranche, was die Investitionen in Sportrechte angehe (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).

Anfang April war bekannt geworden, dass sich der Mainzer Sender bei derAusschreibung der Champions-League-Rechte ab der Saison 2012/2013überraschend gegen den bisherigen Rechteinhaber Sat 1 durchgesetzthatte. Letzterer will sich mit einer Klage gegen die Lizenzvergabe durchden UEFA-Vermarkter Team zur Wehr setzen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) hatte den Erwerb zuletzt massiv kritisiert und eine grundsätzliche Klärung gefordert, inwieweit die Zahler der Rundfunkgebühren durch den Einkauf von Sportrechten belastet werden dürften. Die Frage stelle sich um so mehr, weil es durchaus weitere Interessenten gebe, mit denen sich die TV-Anstalten einen Bieterwettstreit lieferten. Auch der Erwerb des 175 Millionen Euro schweren DFB-Rechtepakets für Länderspiele und die 3. Liga durch ARD und ZDF hatte den VPRT auf den Plan gerufen. [ar/dpa]

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