ZDF weist Lötzsch-Kritik zurück

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Kritik der Linksfraktions-Abgeordneten Gesine Lötzsch haben ZDF-Chefredakteur Peter Frey sowie der Fernsehratsvorsitzende Ruprecht Polenz entschieden zurückgewiesen. Kritische Nachfragen seien nicht ignoriert, die Sitzung im „Handelsblatt“ falsch wiedergeben worden.

Ukrainische Freiwilligenbataillone mit SS-Runen an ihrer Kleidung und vom ZDF kein Kommentar – Gesine Lötzsch, Linken-Politikerin und Mitglied im ZDF-Fernsehrat hatte vergangene Woche die Krisenberichterstattung des ZDF aus der Ukraine kritisiert, die auf entsprechende Symbolik auf ukrainischer Seite nicht eingegangen sei. Im Anschluss hatte sie sich darüber echauffiert, dass ihre Kritik offensichtlich auf taube Ohren stoßen würde, wie das „Handelsblatt“ berichtet hatte.

Das ZDF hat diese Kritik entschieden zurück gewiesen. ZDF-Chefredakteur Peter Frey wehrte sich zunächst gegen die Aussagen von Gesine Lötzsch. Er habe „Fragen von Frau Lötzsch weder unbeantwortet gelassen noch kritisiert. Die Fragen in der Plenarsitzung des ZDF-Fernsehrats bezogen sich auf einen Schnittfehler bei einer Übersetzung im ‚heute-journal‘ sowie auf das Zeigen von verfassungswidrigen Symbolen in der ‚heute‘-Sendung vom 8. September 2014. Ich habe die Situation genutzt, um meine Mitarbeiter, die oft unter Einsatz ihres Lebens über Krisen in der Welt berichten, gegenüber Vorwürfen zu verteidigen. Zu beiden Fragen von Frau Lötzsch habe ich Stellung genommen.“
 
Es habe sich um einen kurzen Ausschnitt gehandelt, in dem eine ukrainische Rebellentruppe mit SS-Runen zu sehen war. Dies wurde im Bericht zwar nicht herausgehoben, aber angedeutet, von Frey als vertretbarer Grenzfall eingeordnet. Zudem seien rechte Phänomene in der Ukraine immer wieder im ZDF thematisiert worden, die Russlandpolitik der NATO kritisch hinterfragt und der russische Botschafter in Berlin mehrfach zum ZDF-Talk „maybrit illner“ eingeladen worden.
 
Das ZDF übte seinerseits Kritik am „Handelsblatt“. Der Vorsitzende des ZDF-Fernsehrats, Ruprecht Polenz sagte, das Handelsblatt hätte den „Verlauf der Sitzung auf den Kopf“ gestellt. „Wie zuvor der zuständige Programmausschuss Chefredaktion hat auch der Fernsehrat die Krisenberichterstattung des ZDF zur Russland-Ukraine-Krise und zum Gaza-Krieg ausdrücklich anerkannt und gelobt. Es gab lediglich eine einzige – und vom Handelsblatt ausführlich zitierte – andere Meinung. Hätte das Handelsblatt an der anschließenden Pressekonferenz teilgenommen oder bei mir rückgefragt, hätte ein so schiefer Artikel wohl nicht geschrieben werden können.“[chp]

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