Zahlt Apple zu wenig Steuern?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Apple zahlt zu wenig Steuern in Europa. Das finden zumindest Mitglieder der Partei Die Linken im EU-Parlament. Es geht um Beträge in Milliardenhöhe.

Mangelnde Transparenz wirft der Europaparlamentarier Martin Schirdewan Apple vor. Diese sei dafür verantwortlich, dass man bei einer Untersuchung darüber, wie viel Steuern der US-Konzern zahlt, nur schätzen kann. Das Ergebnis der Studie besagt, so berichtet es das „Handelsblatt“, dass Apple für die Jahre 2015 bis 2017 zwischen vier und 21 Milliarden Euro zu wenig Steuern gezahlt hat. 

Demnach gibt es in Apples Finanzberichten an die US-Börsenaufsicht keine Zahlen zur Europäischen Union. Aus diesem Grund mussten die Autoren der Studie sowohl die Höhe des operativen Gewinns von Apple in der Region als auch der Steuerzahlungen und der Steuersätze schätzen. 
 
Statt die Vorwürfe zu kommentieren, beteuert der Konzern, dass stets alle fälligen Steuern in einzelnen Ländern bezahlt werden würden. Kritik hagelt es schon lange für die Steuer-Politik von Apple. Laut „Handelsblatt“ konnten US-Unternehmen außerhalb der USA erwirtschaftete Gewinne lange im Ausland lassen. Auf Grund des hohen Steuersatzes von 35 Prozent nutze man das aus. Mit Trumps Steuerreform kam auch eine Abgabe von rund 15 Prozent auf Geldreserven – egal, ob sie in die USA überwiesen wurden oder nicht.
 
Sogar vor Gericht musste Apple bereits wegen Steuersachen. So forderte die EU-Kommission von dem Unternehmen, über 13 Milliarden Euro Steuern in Irland nachzuzahlen. Der Grund: Vereinbarungen mit der Regierung sollen wettbewerbswidrig gewesen seien. [PMa]

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16 Kommentare im Forum

  1. Das die Linken das finden ist ja jetzt eine große Überraschung............Die Linke findet ja auch in Deutschland ist Schwarzfahren nicht schlimm, weil derjenige ist ja nicht freiwillig ohne Karte gefahren. Er konnte sie sich nicht leisten...... Finde den Fehler...........
  2. Es geht ja letzendlich nicht nur um Apple, eigentlich geht es um viele Firmen dieser Art, wie auch Google, Microsoft oder Amazon. Und da ist wahrscheinlich auch irgendwo der Hebel anzusetzen, wenn man mit Trump über "faire" Handelsbedingungen verhandeln möchte. Der denkt dauernd an Autos, Stahl und Aluminium, aber das zeigt nur sein rückständiges Denken. Der Welthandel hat heute noch ganz andere Schauplätze, als irgendwelche Fabriken mit Technologien aus dem Beginn der Industrialisierung.
  3. Steuern zu sparen dürfte Bestandteil der Firmenphilosophie jedes Konzerns sein. Das geht bis hinunter zum Familienbetrieb, wobei die oft nicht solch, bisweilen kriminelle Intensität, an den Tag legen.
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