Zattoo-Rückzug in drei Ländern – Fokus auf Kernmärkte

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Zattoo konzentriert sich fortan hauptsächlich auf seine Kernmärkte Deutschland und Schweiz. Aus drei anderen Ländern zieht man sich hingegen aus verschiedenen Gründen zurück.

Seit 2007 stand Zattoo in Großbritannien, Spanien und Dänemark zur Verfügung. Aufgrund lizenzrechtlicher Rahmenbedingungen gab es für Nutzer nur einen eingeschränkten Service. In Großbritannien etwa konnten Zattoo-Nutzer ihr Fernsehprogramm nur über den Computer streamen, nicht jedoch auf mobilen Geräten. In Dänemark wurde der Service von Zattoo als Premium-Abo und nicht als kostenlose Variante angeboten.

Der Rückzug aus diesen europäischen Märkten hat dem Unternehmen zufolge keinen Einfluss auf das EU-weite Streamen, das Zattoo seinen Premium-Nutzern seit Anfang des Jahres anbietet. Deutsche Kunden des kostenpflichtigen Angebots können weiterhin bei temporärem Aufenthalt in einem EU-Land – inklusive Großbritannien, Spanien und Dänemark – deutsches Fernsehen via Zattoo streamen.

Trotz des internationalen Rückzugs im B2C will Zattoo mithilfe von Geschäftspartnern im B2B-Geschäft wachsen. „Wir werden unseren Wachstumskurs in den für uns wichtigsten Märkten verfolgen“, erklärt Nick Brambring, CEO von Zattoo in einer Mitteilung des Unternehmens.

„Wir haben uns bereits in den letzten Jahren mit unserem B2C-Geschäft auf die Schweiz und auf Deutschland fokussiert. B2B-seitig, d.h. als Technologie-Partner insbesondere von Netzbetreibern, bauen wir das internationale Geschäft weiter aus.“, so Brambring weiter.

Die Wachstumsstrategie des Unternehmens fußt auf mehreren Säulen: „Im B2C-Bereich wollen wir mit Premium-Nutzern, also durch Bezahl-Abos, wachsen. Zudem wollen wir Zattoo neben der mobilen verstärkt für die Smart TV-Nutzung etablieren. Darüber hinaus bieten wir Werbetreibenden mit Dynamic Ad Insertion ein innovatives TV-Werbeformat, nämlich die Einbindung von TV-Spots in den Live-Stream. Auch in diesem Bereich haben wir großes Wachstumspotenzial. Im B2B-Bereich setzen wir auf eine starke Internationalisierung. Wir haben mit Hotwire bereits unseren ersten US-Kunden und haben Anfang des Jahres unseren Standort in Singapur eröffnet.“

Monatlich hat Zattoo nach eigenen Angaben rund 1,5 Millionen Nutzer auf seiner Plattform. [bey/pm]

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7 Kommentare im Forum

  1. Das ist wie damals bei Magine im Heimatmarkt Schweden: wenn man mit den wichtigen Sendergruppen keine vertragliche Einigung erzeiehlen kann, bleiben die Kunden weg und man hat nur unverhältnismäßige Verwaltungskosten.
  2. Es gibt sie doch: Die Berichte, die ein wenig erläutern, dass bei diesen Diensten auch nicht immer alles Gold ist. Es wird nämlich häufig so getan, als könnte man mit 2 Mausklicks all das auf den Bildschirm oder Monitor holen, was auch Kabel und Satellit bieten. Mal abgesehen davon, dass diese Übertragungswege wesentlich stabiler sind als Zattoo & co. sind, sind es dann auch die Zickereien, die hier jetzt angesprochen werden: Rechtliche Klamotten, die Angebote ganz oder teilweise beschneiden, Beschränkungen bei der Aufnahme, schlechte "HD"-Qualität, etc. Inhalte linear über nichtlineare Technologien zu verbreiten, ist ziemlich ineffektiv. Ich halte diese Dienste für völlig überflüssig. Das kann Sat wesentlich besser.
  3. Wenn Zattoo Schweiz mehr Nutzer hat als die Schweiz Einwohner, dann haben wir ein Problem.
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