Zeitungsverleger klagen über Gebührenreform

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Die Reform der Rundfunkgebühren ist dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) ein Dorn im Auge. Durch das Geld aus der neuen Haushaltsabgabe befürchten die Verleger eine noch größere Konkurrenz durch die Öffentlich-Rechtlichen im Onlinebereich.

Durch die Gebührenreform von ARD und ZDF wird nach Ansicht des VDZ die Presse in Deutschland weiter geschwächt. Vor allem im Onlinebereich befürchtet der VDZ eine steigende Konkurrenz durch die geplante Haushaltsabgabe. Der Verband warf den für die Kontrolle der Sender zuständigen Bundesländern vor, ihre Aufgaben nicht zu erfüllen. Die Ausweitungen der Online-Aktivitäten der „öffentlich-rechtlichen Presse“ gefährdeten die Pressevielfalt und Meinungspluralität, sagte VDZ-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Fürstner am Dienstag auf der VDZ-Jahrespressekonferenz in Berlin.

Besonders Gratis-Angebote wie die Tagesschau-App sind den privaten Zeitungsverlegern ein Dorn im Auge. Die Öffentlich-Rechtlichen seien immer weniger zu kontrollieren und Markt und Marktpreise spielten bei ihnen keine Rolle, kritisierte Fürstner. Zudem hätten die sogenannten Drei-Stufen-Tests für die Telemedienangebote von ARD und ZDF versagt.

Die Verleger beklagten sich auch über die Abrechnung bei Werbung im Internet. Diese werde erst gezählt wenn sie angeklickt werde und nicht, wenn sie auf der Seite zu sehen sei. Der VDZ forderte eine Gleichbehandlung der Onlinewerbung mit der Werbung in Zeitungen, bei der die Reichweite zähle. In den ersten drei Quartalen 2010 ist die Gesamtauflage von Zeitungen in Deutschland mit 114 Millionen Exemplaren um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Trotzdem werden die Zeitschriftenverlage nach einer Prognose ihren Umsatz in diesem Jahr um 1,1 Prozent auf rund sieben Milliarden Euro (2009: 6,9 Milliarden) steigern. [mw]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: Zeitungsverleger klagen über Gebührenreform Warum sagen sie nicht offen und ehrlich was sie wollen: Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk abschaffen. Die zwangsweise Depulizierung von Inhalten hat wohl nicht gereicht.
  2. AW: Zeitungsverleger klagen über Gebührenreform Welche Ausweitungen? Man stolpert doch nur noch über Löcher!
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