„Zirkuskind“: Feuerprobe für Ludwigshafener „Tatort“-Team

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Der 900. „Tatort“ präsentiert sich in bunten und doch düsteren Farben: Ein Zirkus-Artist wird in der Manege erschlagen, doch statt den Kommissaren zu helfen, hüllen sich die anderen Mitarbeiter in Schweigen. War Eifersucht das Motiv? Oder hatte gar die Mafia ihre Finger im Spiel? Für Odenthal und Kopper wird es mitunter ziemlich brenzlig.

Eigentlich wollen sich Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Mario Kopper (Andreas Hoppe) in Ludwigshafen nur einen schönen Abend im Zirkus machen. Doch kaum sind sie wieder zu Hause und streiten sich darum, wer das Katzenklo saubermacht, wird der Zirkus Burani zum Tatort. Der junge Feuerspucker Pit wird nachts in der Manege erschlagen. Im ARD-Krimi „Tatort – Zirkuskind“ an diesem Sonntag (20.15) müssen die beiden Kommissare einen ihrer düstersten und verzwicktesten Fälle lösen.
 
Bei den Zirkusmitarbeitern stoßen Odenthal und Kopper auf eine Mauer des Schweigens – offenbar war Pit nicht allzu beliebt. Zirkuschefin Elisabeth Winkler (Steffi Kühnert) wirkt ob des Mordopfers seltsam unbeteiligt. „Ich mochte ihn nicht“, gibt sie zu. Ihre Tochter Felicitas (Liv Lisa Fries) bringt bei ihrer Befragung kaum vier Worte heraus. Und selbst Pits Bruder Robbi (Hanno Koffler) kann oder will wenig Erhellendes zu den Ermittlungen beitragen. „Die lügen alle, dass sich die Balken biegen“, meint Kopper verärgert.
 
War es vielleicht eine Dreiecksgeschichte? Odenthal findet heraus, dass Felicitas und Pit ein Paar waren. Kopper hat gleich die passende Theorie parat: „Eine Tat aus Liebe, Mord aus Leidenschaft“, mutmaßt er. „Du bist ein hoffnungsloser Romantiker“, fällt der Kommissarin dazu nur ein. Tatsächlich finden sich für eine Tat aus Eifersucht keine Beweise. Und auch der heftige Streit, den Pit und Robbi kurz vor der Tat mit einem Fremden in einer Kneipe hatten, hat offenbar keine Verbindung zum Mord.

ABei ihren Ermittlungen stoßen Odenthal und Kopper immer wieder auf Ressentiments in der Bevölkerung. Die Zirkusleute werden misstrauisch beäugt und es gibt Streit mit den Nachbarn des Grundstücks, auf dem sie gastieren. „Gaukler, Schausteller, Zigeuner, alles dasselbe Gesocks. Wir klauen und braten kleine Kinder“, meint Zirkuschefin Winkler frustriert. Doch reichen dumme Vorurteile für einen Mord?
 
Da passen illegale Drogengeschäfte schon besser, denn der Zirkus hat in Tunesien überwintert. Doch eine Durchsuchungsaktion liefert keine Hinweise auf Rauschgift. Dafür entdecken die Ermittler eine seltsame Glasperle in der Manege. Als auch noch ein mysteriöser Fremder aus Tunesien auftaucht, führt sie das schließlich auf die richtige Spur – offenbar hat die Mafia ihre Hände im Spiel.
 
Bald geraten Odenthal und Kopper in so manche gefährliche Situation. Kopper entkommt nur knapp dem Feuertod. Und Odenthal wird bei einer nächtlichen Observation des Zirkus niedergeschlagen. Harte Ermittlungen also – aber es ist auch ein hartes Milieu.
 
Der 900. Tatort ist atmosphärisch dicht und sehr düster geraten. Er thematisiert die Nachwuchssorgen im Zirkus genauso wie die weit verbreiteten Vorurteile in der Bevölkerung. Der komplizierte Fall bleibt bis zum Schluss spannend und rätselhaft und das überraschende Finale bietet einen ordentlichen Schuss Dramatik.

[Sandra Schipp/fm]

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5 Kommentare im Forum

  1. AW: "Zirkuskind": Feuerprobe für Ludwigshafener "Tatort"-Team Habe bereits nach 20min. weggeschaltet.
  2. AW: "Zirkuskind": Feuerprobe für Ludwigshafener "Tatort"-Team Blöder Zirkuskram der Ludwigshafener Tatort mit Odenthal und Kopper ist meist deutlich besser ! frankkl
  3. AW: "Zirkuskind": Feuerprobe für Ludwigshafener "Tatort"-Team Dieser Tatort war reine Verschwendung von Zwangsbeiträgen!
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