In Zukunft wird es mehr schlechtes Fernsehen und gleichzeitig mehr qualitativ hochwertige Inhalte geben. Eine Studie zum Fernsehen in fünf Jahren prognostiziert hingegen das Wegbrechen des mittleren Segmentes.
Eine Studie vom Grimme-Institut in Kooperation mit dem MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung, die am Freitag vorgestellt wurde, hat eine schrittweise Umwälzung des bisherigen Fernsehmarktes in den nächsten Jahren vorausgesagt. Danach wird sich sowohl die Art und Weise, wie fern gesehen wird ändern, als auch die Inhalte selbst.
Die Ergebnisse der Studie „Programmstrategien 2015“ prognostizieren unter anderem eine weitgehende Abkehr von linearen Programmen und einen klaren Trend zum Herunterladen von einzelnen Sendungen und Beiträgen. Viele der Experten gehen aber auch davon aus, dass das Fernsehen der Zukunft besonders als Stärke ausspielt, mit qualitativ hochwertigen Produktionen und verbesserter Technologie (z.B. HDTV, 3-D) jene Zuschauer vor dem Bildschirm zu vereinen, die sich gerne bei der Rezeption entspannt zurücklehnen.
Laut der Studie werden sich auch nicht nur die Programme, sondern auch einzelne Sendeformate in den kommenden fünf Jahren wandeln. Zu erwarten ist danach ein „Wegbrechen des Mittelsegments“, während sowohl qualitativ hochwertige Sendungen als auch Billigproduktionen das Programm dominieren werden. Viele Angebote werden als Marke ins Internet verlängert bzw. von vornherein für mehrere mediale Verwertungsschienen konzipiert.
Laut der Studie wird die Zahl der Produktionsunternehmen weiter zurückgehen. Gleichzeitig wird sich die Zahl der Autoren erhöhen, nicht zuletzt durch neue Abspielkanäle im Internet oder auch durch Games. Die Autoren der Studie rechnen außerdem damit, dass große Unternehmen noch größer werden. Gleichzeitig soll es aber auch gute Chancen für kleine, flexible Produzenten geben.
Für die Studie wurden insgesamt 76 Kreative (Stoffentwickler, Autoren, Produzenten) sowie 15 Programmverantwortliche in Fernsehsendern mithilfe von Leitfadeninterviews zu ihren Prognosen für das Fernsehen in fünf Jahren befragt. [mw]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com
