kino.to-Betreiber kontrollierten weitere Filmportale

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Betreiber der abgeschalteten Webseite kino.to kontrollierten offenbar weitere Filmportale, über die raubkopierte Kinohits angeschaut und teils auch heruntergeladen werden konnten.

Nach Erkenntnissen der Dresdner Generalstaatsanwaltschaft steckte die Gruppe um den mutmaßlichen Gründer und Chef Dirk B., 38, auch hinter den Internetseiten movie2k.to und neu.to und betrieb zudem diverse sogenannte Filehoster, auf denen die Dateien vorgehalten wurden, berichtete „Der Spiegel“ in seiner aktellen Ausgabe. Die Beschuldigten hätten die „dauerhafte und umfassende Schädigung der Film- und Fernsehwirtschaft“ angestrebt, heißt es in den Justizunterlagen, und „die öffentliche Ordnung nachhaltig gefährdet“.
 
Der Hauptbeschuldigte Dirk B., ein gelernter Bodenleger aus Leipzig, ist bereits einschlägig vorbestraft. Im Juni 2004 hatte ihn das Amtsgericht Leipzig zu 3900 Euro Geldstrafe verurteilt, demnach hatte er auf seiner damaligen Seite „saugstube“ mindestens 15 Hollywood-Filme illegal zum Download vorgehalten. Bei Kino.to waren den Justizunterlagen zufolge zuletzt mehr als eine Million Links auf „geschützte Filmwerke aus Film und Fernsehen“ im Angebot, monatlich seien „etwa 131.000“ hinzugekommen.

Nach Erkenntnissen der Generalstaatsanwaltschaft Dresden kamen dieBeschuldigten, denen sie die Bildung einer kriminellen Vereinigung,Geldwäsche und Steuerhinterziehung vorwirft, gemeinsam auf „jährlicheEinnahmen im zweistelligen Millionenbereich“. Allein Dirk B. und seine28-jährige Ehefrau sollen „einen Anteil im mindestens einstelligenMillionenbereich erhalten haben“. Der Geschäftsführer der Gesellschaftzur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU), Matthias Leonardy,hält zwar die Nutzung von urheberrechtlich geschütztenStreaming-Inhalten für illegal, will die Besucher von kino.to aber nichtjuristisch verfolgen: „Von unserer Seite aus werden wir keinerechtlichen Schritte gegen einzelne Nutzer einleiten“.
 
Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hatte ineinem Schlag gegen das größte deutschsprachige Filmraubkopienportal“kino.to“ zeitgleich über 20 Wohnungen, Geschäftsräume und Rechenzentrendurchsucht und 13 Personen verhaftet.
 
Unter Leitung der Integrierten Ermittlungseinheit Sachsen (INES)haben Polizeikräfte in Deutschland, Spanien, Frankreich und denNiederlanden zeitgleich in zahlreichen Wohn- und Geschäftsräumen Razziendurchgeführt. In Deutschland beteiligten sich über 250 Polizisten undSteuerfahnder sowie 17 Datenspezialisten bundesweit an der Aktion, imZuge derer die Polizei die Domain „kino.to“ beschlagnahmt hat. DasPortal wurde zusammen mit mehreren so genannten Streamhostern, bei denendie auf den Portalen verlinkten Raubkopien abgelegt sind, vom Netzgenommen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Nach der Razzia hatte es gespaltene Reaktionen gegeben. Während sichauf Facebook Gruppen gegründet hatten, die das Portal zurück habenwollten, hatte die GVU gefordert, auch die Nutzer zu bestrafen. Was kino.to-Nutzer zu befürchten haben, lesen sie hier.
 
Der Hauptbeschuldigte ist mittlerweile wieder aus der Haft entlassen, da erumfangreiche und glaubhafte Angaben zu seinen eigenen Taten sowie denenseiner Mitstreiter gemacht habe.
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37 Kommentare im Forum

  1. AW: kino.to-Betreiber kontrollierten weitere Filmportale "Die Beschuldigten hätten die "dauerhafte und umfassende Schädigung der Film- und Fernsehwirtschaft" angestrebt, heißt es in den Justizunterlagen, und "die öffentliche Ordnung nachhaltig gefährdet"" Ich kann euch sagen was die öffentliche Ordnung nachhaltig gefärdet! 1.) Herumlungernde Gewaltbereite Menschen in U-Bahnen, S-Bahnen usw 2.) Hassprediger wo aus Deutschland einen Sozialstaat machen wollen. 3.) Kriminelle Banden wie die Libanesengang in Bremen ... .....lässt sich beliebig fortführen. Aber davor hat die Justiz ja Angst. Man bringt lieber solche irgendwelche Verkäufer von gehackten Premieredecodern oder eben solche Portalbetreiber in den Knast um sich abends bei einem gemütlichen Glas Rotwein die Hande an seinen 11 Finger zu betätigen und froh zu sein endlich mal wieder einen gelocht zu haben! Tolles Schland, dieses Deutscheland
  2. AW: kino.to-Betreiber kontrollierten weitere Filmportale Straftat bleibt Straftat. Ob du Nachts einen PKW anzündest,im Internet Filme runterlädst oder irgendein Verbechen planst
  3. AW: kino.to-Betreiber kontrollierten weitere Filmportale Echt witzig! Dir ist es also gleich ob jemand Urheberrechte verletzt oder dir den Schädel einschlägt? Warum führen wir dann nicht gleich die Todesstrafe für "Raubkopierer" ein und lassen alle anderen Verbrecher laufen ist ja nicht so schlimm was die machen!?
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