ARD/ZDF: Flächendeckend DVB-T schon vor 2010

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Berlin – ARD und ZDF fordern für die Verbreitung digitaler Programme über Handys ein für Sender wie Firmen geltendes Nutzungs- und Frequenzkonzept.

Die Vielfaltsicherung auch auf dem Mobilfunk-Markt dürfe nicht kommerziellen Plattformbetreibern überlassen werden, warnten Vertreter der Produktions- und Technikkommission von ARD und ZDF am Samstag auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin. Vielmehr bedürfe es einer klaren Abgrenzung von Rundfunk und kommerziellen Angeboten. Eine solche Vereinbarung soll nach den Vorstellungen der beiden öffentlich-rechtlichen Sender neben technischen vor allem rundfunkrechtliche Probleme regeln.

Die mit Gebühren finanzierten Sender ARD und ZDF treten für eine unverschlüsselte Verbreitung digitaler TV-Programme über Kabel, Satellit, Mobilfunk und Internet ein. Der Vorsitzende des Digitalausschusses von ARD und ZDF, SR-Intendant Fritz Raff, warnte, anders als in den USA sei Rundfunk in Deutschland ein Kulturgut, nicht nur ein Wirtschaftsgut. Weniger wohlhabende Bevölkerungsschichten dürften von den Vorteilen der digitalen Entwicklung nicht abgekoppelt werden.
 
Raff reagierte damit auf die Ankündigung von RTL und dem Satellitenbetreiber SES Astra, noch 2007 die Programme der RTL-Gruppe verschlüsselt über Satellit zu verbreiten. Die TV-Zuschauer benötigen dafür ein spezielles Entschlüsselungsgerät. ARD und ZDF sehen darin die Vorbereitung zu einem umfassenden Einstieg ins Bezahlfernsehen.
 
Mittelfristig würde dies das Ende der Free-TV-Landschaft in Deutschland bedeuten, sagte Raff. Angesichts dieser Entwicklung erhalte der digitale terrestrische und unverschlüsselte Verbreitungsweg DVB-T eine neue Bedeutung, betonte NDR-Produktionsdirektor Joachim Lampe. Nach seiner Einschätzung könnte DVB-T langfristig „zum Synonym für frei empfangbares Fernsehen werden“.
 
Lampe zufolge wurden bis zum Start der diesjährigen IFA über fünf Millionen DVB-T-Empfangsgeräte verkauft, rund 70 Prozent der deutschen Haushalte könnten die digitalen Angebote über Antenne empfangen. ARD und ZDF wollten sich weiter für den Ausbau von DVB-T in der Fläche einsetzen, versicherte er. Lampe zeigte sich überzeugt, dass der ursprünglich für 2010 angestrebte flächendeckende Ausbau von DVB-T früher erreicht werde. [fp]

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