Kabel Deutschland will in Digitalisierung investieren

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Kabel Deutschland (KDG) rechnet offenbar fest mit einer Zustimmung des Bundeskartellamtes für den Kauf von Ish, Iesy und Kabel Baden-Württemberg.

Wie die Welt am Sonntag berichtet ist KDG-Chef Roland Steindorf bereits Ende der Woche in die USA gereist, um mit einer Roadshow in der nächsten Woche Gelder von amerikanischen Investoren einzusammeln. In einem ersten Schritt geht es um eine Anleihe im Wert von 700 Millionen Euro. Das gesamte Refinanzierungspaket umfasst rund vier Milliarden Euro. Wie aus Unternehmenskreisen verlautet, werden auch die Rating-Agenturen in der kommenden Woche ihre Einschätzungen abgeben. Hinter Kabel Deutschland steht das Investoren-Trio Goldman-Sachs, Apax und Providence Equity.
 
Kabel Deutschland hatte im April die Übernahme der drei Kabelnetz-Betreiber für 2,7 Milliarden Euro bekannt gegeben. Weil dadurch die Zahl der Kabelkunden von zehn auf fast 18 Millionen steigt, muss das Kartellamt der Übernahme noch zustimmen. Eine Entscheidung wird im September erwartet. Insgesamt gibt es knapp 21 Millionen Kabelhaushalte in Deutschland.
 
Steindorf will nach eigenen Angaben in den nächsten drei Jahren eine halbe Milliarde Euro hauptsächlich in die Digitalisierung des Kabelnetzes investieren. Dadurch wird es möglich, mehrere hundert TV-Programme zu übertragen. Zum Vergleich: Bisher ist mit höchstens 35 TV-Programmen die Grenze im analogen TV-Netz erreicht. Kabel Deutschland hat nur zu einem Drittel seiner Kunden direkten Kontakt. Ein weiteres Drittel wird über Wohnungsgesellschaften erreicht, der Rest verteilt sich auf kleinere Kabelnetzbetreiber, die als Zwischenhändler fungieren. Der größte von ihnen mit 2,4 Millionen Kunden ist Tele Columbus. In der kommenden Woche werden KDG und Tele Columbus ihre Zusammenarbeit auch bei der Durchleitung des Digital-TV bekannt geben. Für Kabel Deutschland ist damit eine wichtige Hürde genommen.
 
Bei weiteren Diensten im digitalen Kabelnetz ist Kabel Deutschland eher vorsichtig. Das High-Speed-Internet-Angebot über TV-Kabel gibt es derzeit lediglich in den „Pilotmärkten“ Berlin, Leipzig, Bayreuth und München. Ende des Jahres soll dann die Entscheidung über den weiteren Ausbau eines Angebotes fallen. Auch mit der – technisch inzwischen ausgereiften – Telefonie über das TV-Kabel hält sich das Unternehmen zurück. Tatsächlich sind die Investitionen dafür aufwendig und würden vor dem Hintergrund eines möglichen Börsengangs im kommenden Jahr nicht so recht in die Bilanz passen.
 [lf]

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