Der Receiverhersteller Technisat und das Entwicklungsunternehmen Technotrend wollen gemeinsam digitale MHP-fähige Receiver entwickeln.
Die Entwicklung soll bis November 2004 abgeschlossen werden, informierten die beiden Unternehmen in einer Mitteilung. MHP (Multimedia Home Platform) ist die interaktive Digitalplattform, auf die sich ARD und ZDF sowie die Privaten im Rahmen der so genannten Mainzer Erklärung verständigt haben. Innerhalb der Kooperation von Technotrend und Technisat in Sachen MHP-fähige Digitalreceiver gibt es auch eine Lösung, die die MHP-Anwendungen schneller macht.
MHP-Receiver aus der gemeinsamen Kooperation Technisat – Technotrend wird es sowohl für den Kabeleinsatz als auch für den Satellitendirektempfang geben. Die Geräte werden in entsprechenden Modellversionen sowohl eingebettete Entschlüsselungssysteme (zunächst sind CONAX und CRYPTOWORKS vorgesehen) integriert haben („embedded“) als auch zusätzlich über eine CI-Schnittstelle (Common Interface) verfügen, zur Aufnahme von CAM-Modulen (Conditional Access Module, also Module für weitere Verschlüsselungsverfahren zur Aufnahme entsprechender Freischaltungs-Smartcards). Die Digitalreceiver werden zudem einen Ethernet-Anschluß für IP-Streaming nach dem neuen DVB-IPI Standard besitzen. Die MHP-fähigen Geräte verfügen zudem auch über Nutzungsmöglichkeiten für µHTML bzw. HTML 3.2. Die neuen Digitalboxen aus der Kooperation Technisat – Technotrend werden adressierbar sein, so dass bereits relativ kurzfristig im September 2004 diese Digitalreceiver mit HTML produziert und ausgeliefert werden können. Wenige Monate später können die adressierbaren Digitalreceiver dann mit der MHP-Software nachgeladen werden („over air“, d. h. für die Kabelboxen übers Kabelnetz und für die Sat-Boxen über Satellit).
Für die Kabel-MHP-Receiverversion besteht die Möglichkeit der zusätzlichen Integration einer analogen Empfangsmöglichkeit, so dass der Kabelnutzer sämtliche Kabelfernseh- und Radioangebote – also sowohl die analogen als auch die digitalen – mit einer Box nutzen kann. Zumindest für eine Übergangszeit ist diese Version notwendig, da bislang keine Einigung in Bezug auf die digitale Einspeisung zwischen den Privat-TV-Anbietern und den großen NE-3-Netzbetreibern gegeben ist.
Technotrend verfügt über Digital-Entwicklungsteams in Erfurt, Augsburg und Lissabon/Portugal. Technisat hat sein Entwicklungszentrum in Dresden. Technisat produziert in drei deutschen Werken (in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt). [fp]
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