Keuntje: Positive Grundstimmung bei Entavio-Debatte

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Anlässlich des Workshops „Verschlüsselung oder Adressierbarkeit“, der kürzlich statt fand, führte DIGITAL INSIDER ein Interview mit Wolfgang Keuntje, Geschäftsführer der Entavio-Plattform von Astra.

Bei dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und der Deutschen TV-Plattform veranstalteten Workshop drehte sich alles um das Für und Wider der Verschlüsselung. Vertreter der wichtigsten Protagonisten diskutierten die Möglichkeiten der Digitaltechnik, der Verschlüsselung, Adressierbarkeit, den Zugang zu Programmen gegen Bezahlung und was der Verbraucher davon hat, nämlich neue – sogar mobile, interaktive und zeitunabhängig nutzbare -Dienste und Programme, die dann finanzierbar werden.

DI: Herr Keuntje, wie würden Sie die Grundstimmung des Workshops beschreiben?
 
Mein Eindruck ist, dass wir letztlich uns alle darüber einig sind, dass es nur einen Weg gibt: den der Digitalisierung. Und dass eine neue Technik auch neue Vorsichtsmaßnahmen nach sich zieht, wie z.B. die Kodierung der Signale, um sie zu schützen, aber auch neue Möglichkeiten öffnet: durch die Adressierbarkeit werden ganz neue Programmangebote erst möglich.
 
DI: Wo waren die größten Vorbehalte, wo die gemeinsamen Nenner bezüglich Entavio?
 
Es wurden die üblichen Themen besprochen, die immer wieder bei der Verschlüsselungsdiskussion auftauchen, u.a. das Datenschutzproblem, das meiner Ansicht nach keines ist, weil es keinen Rückkanal gibt und daher keine Daten erfasst werdenund somit auch kein datenschutzrechtliches Problem entsteht. Letztlich wollen wir doch alle den Fernsehzuschauern von morgen ein vielfältiges Angebot offerieren – und das auf allen Verbreitungswegen.
 
DI: Was halten Sie für das größte Missverständnis von Öffentlichkeit und Diskutanten bei Entavio ?
 
Die große Sorge, dass man in Zukunft für Free-TV bezahlen muss. Free-TV bleibt Free-TV. Was wir machen, ist genau das Gleiche, was im digitalen Kabelfernsehen heute schon längst üblich ist: wir erheben ein niedriges Entgelt für den digitalen Satellitenanschluss Entavio und finanzieren damit eine technische Dienstleistung. Oder sprechen Sie von Pay-TV, wenn Sie RTL über Kabel gucken? Dort zahlen Sie ja auch Kabelgebühren.
 
DI: Was hat Sie positiv überrascht?
 
Die positive Grundstimmung, das unverkrampfte, sachliche Gespräch über das Thema. Meiner Ansicht nach, wird es zu einer Einigung kommen.
 
Es ist wieder deutlich geworden, dass die Zukunft des Fernsehens nicht mehr von der Digitalisierung zu trennen ist. Und Kernstück der Digitalisierung ist nun mal die Kodierung der Signale, und damit die Adressierbarkeit. Denn nur so können die Sender – und hier vor allem die kleinen und neuen Sender – den Zuschauern wirklich neuartige Angebote machen – die sie im übrigen über andere Verbreitungswege wie das Kabel längst machen können. Lassen Sie mich das noch mal unterstreichen: wir machen ja letztlich nichts Neues. Was wir vorhaben, ist im digitalen Kabel längst üblich und wir wollen doch die Satellitenfernseher nicht vom Hightech-Fernsehen der Zukunft abschneiden.
 
DI: Woran genau arbeitet man gerade bei Entavio?
 
Wir bereiten uns auf den Marktstart im nächsten Jahr vor. Details dazu kann ich noch nicht bekannt geben.
 
DI: Wann erwarten Sie die Entscheidung des Kartellamtes?
 
Das liegt allein in den Händen des Kartellamtes und nicht bei uns. Für eine Prüfung des Kartellamtes gibt es keine Fristen.
 
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie im nächsten DIGITAL INSIDER. [sch]

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