Brüssel will Standard für Handy-TV notfalls anordnen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Hannover – Um dem Handy-Fernsehen in Europa zum Durchbruch zu verhelfen, will die Europäische Kommission der Industrie notfalls einen einheitlichen Übertragungsstandard vorschreiben.

Telekommunikations-Kommissarin Viviane Reding rief Mobilfunkanbieter und TV-Sender am Freitag auf der Cebit in Hannover nochmals zur Eile auf. Bis zum Sommer sollte sich die Branche auf die Rundfunktechnik DVB-H als gemeinsame Grundlage für mobiles Fernsehen verständigen. Falls dies nicht gelinge, könne sie sich gezwungen sehen, DVB-H anzuordnen.

Sie wolle der Industrie beim Zukunftsthema Handy-TV den Weg weisen, damit sie nicht in unterschiedliche Richtungen marschiere, sagte Reding. Eine aktive und koordinierte europaweite Strategie sei nötig. Fernsehen via Mobiltelefon habe großes Potenzial für Inhalteanbieter und Dienstleister. Dadurch könnten zudem Arbeitsplätze geschaffen und den Verbrauchern weiterer Mehrwert beschert werden.
 
Auch die deutsche Bundesregierung setzt große Hoffnungen in das mobile Fernsehen. Es könnte ein Markt mit Umsätzen im hohen Millionenbereich entstehen, sagte Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) während der Cebit. Handy-Fernsehen sei ein möglicher Wachstumsmotor für die europäische Telekommunikationswirtschaft. „Diese Chance sollten die europäischen Unternehmen nutzen“, unterstrich der Minister.

Im Gegensatz zu Reding zeigt er aber keine Präferenz für eine bestimmte Technik. Sowohl DVB-H als auch der konkurrierende Rundfunkstandard DMB hätten „reelle Marktchancen“, sagte Glos: „Ob und welche Variante sich durchsetzten kann, wird der Markt entscheiden.“ In der Bundesrepublik setzen die drei Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone und O2 auf DVB-H, während das junge Unternehmen Mobiles Fernsehen Deutschland (MFD) bereits seit 2006 DMB-Programme vermarktet. Sie laufen bei den Service-Providern Debitel und Mobilcom sowie dem Billiganbieter Simply. (ddp.djn)[lf]

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