RTL will Migrantenalltag stärker berücksichtigen

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Köln – In einem einstündigen Gespräch haben am Dienstag die Staatsministerin für Integration, Maria Böhmer, und RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel das Thema Mediennutzung von Migranten erörtert.

Hintergrund des Treffens war u.a. die Absicht des führenden Privatsenders, die Themen Migration und Integration programmlich und mit Projekten künftig noch stärker in den Fokus zu nehmen und die Möglichkeiten einer stärkeren Zusammenarbeit mit der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung zu besprechen.

„Es gibt inzwischen 15 Millionen Menschen mit einem Migrantenhintergrund, die in Deutschland leben. Natürlich sind diese Menschen auch Konsumenten von Medien“, so Peter Kloeppel. „Wir müssen uns als Medienmacher fragen, ob unser Programm darauf eingestellt ist, ob wir deren Interessen berücksichtigen, ob wir etwas ändern müssen und ob es Programmteile gibt, die zu stark oder zu wenig stark repräsentiert sind.“
 
Staatsministerin Böhmer betonte, es sei notwendig, „nicht nur Probleme aufzuzeigen, sondern den ganz normalen Alltag von Menschen, die zu uns gekommen sind, zu zeigen, das Zusammenleben zwischen Deutschen und Zugewanderten und ein Stück weit auch die Herkunftsländer im deutschen Fernsehen zu zeigen.
 
Um sich selbst ein Bild von den Sehgewohnheiten jugendlicher Migranten zu machen, hatte Kloeppel in den vergangenen Wochen zwei Schulen in Frankfurt und Duisburg besucht und mit den Schülern über ihre Mediennutzungsverhalten zu diskutieren und programmliche Anregungen entgegen zu nehmen. Die Eindrücke von diesen Gespräche stellte er der Staatsministerin ebenso vor wie die Ergebnisse einer repräsentativen Forsa-Umfrage, die RTL zum Thema ‚Mediennutzung von Migranten‘ in Auftrag gegeben hatte.

Danach gaben 50 Prozent der Befragten ab 14 Jahren an, dass sie sich in der deutschen Kultur zu Hause fühlten. 70 Prozent aller deutschsprachigen Personen in Deutschland, deren Eltern nicht in Deutschland geboren wurden, schauen eher deutsches Fernsehen, während 24 Prozent deutsche und ausländische Sender gleichermaßen nutzen. Beliebtestes TV-Genre sind laut Forsa mit 81 Prozent Nachrichtensendungen. 45 Prozent der Befragten gaben an, die Häufigkeit der Menschen ausländischer Herkunft im deutschen Fernsehen sei „gerade richtig“, während 35 Prozent meinten, die Gruppe sei „zu selten“ vertreten.
 
41 Prozent sind der Ansicht, dass Menschen ausländischer Herkunft in Zukunft positiver dargestellt werden müssten. 17 Prozent der Befragten schließlich finden, dass es Sendungen für Menschen ausländischer Herkunft geben sollte. 30 Prozent meinen, die Etablierung eines solchen Formates sei unnötig. [lf]

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