Sanyo im Umbruch – Zukunft der LCD-Sparte ungewiss

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Tokio – Für Sanyo beginnt heute eine neu Zeitrechnung: Seit es den Konzern gibt, wurden die Unternehmensgeschicke von der Gründerfamilie gelenkt. Damit ist jetzt Schluss – und vielleicht auch bald mit LCD-Fernsehern der Marke Sanyo.

Mit dem Rücktritt des Chefs für das operative Geschäft, Toshimasa Iue beginnt ein neues Kapitel in der Sanyo-Geschichte. Damit übernimmt der Enkel des Unternehmensgründers laut „Financial Times Deutschland“ die Verantwortung für die schlechte Situation des Konzerns.

Eine Woche zuvor hatte bereits der zweite wichtige Mann an der Sanyo-Spitze, der Vorstandsvorsitzender Tomoyo Nonaka, seinen Rücktritt erklärt. Brancheninsider werfen der Sanyo-Führung seit Jahren vor, die dringend nötige Sanierung des Konzerns nicht stark genug voranzutreiben. Weiterhin soll Iues Vater, Satoshi Iue, sein Berateramt niederlegen.
 
Damit dürften die Sanierungsbestrebungen jetzt durch die Banken, welche Sanyo 2005 mit einer Finanzspritze gerettet hatten, deutlich verstärkt werden. So wollen die Finanzinstitute, dass sich Sanyo aus dem schwierigen Markt mit Endverbraucherprodukten zurückzieht. Laut „FTD“-Angaben soll sich der Konzern dafür auf Industrieprodukte wie Lithium-Ionen-Akkus oder Solarzellen fokussieren.

Gegen einen Verkauf der Endkundensparten im Bereich Handy, Digitalkamera, Fernseher und Haushaltsgeräte hatte sich die Gründerfamilie bisher immer erbittert gewehrt. Wie DIGITAL FERNSEHEN berichtete, mussten die Sanyo-Manager jedoch immer mehr Zugeständnisse an die Banken machen. So wurden bereits im Dezember 2006 die Anteile an einem Joint-Venture für LCD-Bildschirme an den Partner Seiko Epson abgegeben.
 
Für die Analysten und Investoren war dies nicht genug. So machten sie das Scheitern der bisherigen Sanierungsbemühungen an der Ausrichtung des Unternehmens fest. Wie DF berichtete, wollte Sanyo bereits in diesem Jahr wieder Gewinne einfahren, doch alles deutet darauf hin, dass dies nicht gelingt und der Elektronikkonzern im dritten Jahr in Folge Verluste schreibt.
 
Als dann der Sanyo-Führung Anfang 2007 Bilanzmanipulation vorgeworfen wurde, wuchs der öffentliche Druck auf die Verantwortlichen. Analysten und Investoren begannen, personelle Konsequenzen zu fordern. [lf]

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