Medientage: Potenzial des TV-Kabels beim Kunden zu wenig bekannt

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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München – Mit Hochgeschwindigkeit im Internet surfen, telefonieren, digitale Programmpakete zusammenstellen, interaktiv fernsehen: Das Breitbandkabel kann dem Nutzer vielfältige Anwendungsmöglichkeiten bieten.

TV-Kabelnetzbetreiber in Deutschland sind längst nicht mehr nur Bereitsteller einer Infrastruktur, mit der Fernsehprogramme in die Wohnzimmer gelangen. Die Verantwortlichen denken bereits weit darüber hinaus. Ihr Nachteil: Beim Kunden ist diese Erweiterung der Angebotspalette der Kabelanbieter noch zu wenig bekannt. Diese Marketing- Problematik beschäftigte die Teilnehmer des vom Deutschen Kabelverband veranstalteten Panels 14.3 im Rahmen der Medientage München.
 
Großes Potenzial für das TV-Breitbandnetz in Deutschland sahen alle Diskussionsteilnehmer. „Wir stehen am Beginn einer ganz spannenden Entwicklung“, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Kabelverbandes, Dr. Ralf Heublein. Die Services der Kabelanbieter seien mit Internet, Programmpaketen und Telefonie breitflächig. Doch nun müsse im nächsten Schritt der Kunde überzeugt werden.
 
Positive Marktchancen für das TV-Kabel sieht auch George Strohmeyer vom Endgeräte- Produzenten Scientific-Atlanta: „Die Technologie für neue Geschäftsmodelle ist da.“ Ebenso sei Kapital vorhanden. Strohmeyer identifizierte außerdem eine „Kundenbasis, die bereit ist, Dienstleistungen aus dem Bereich Kabel anzunehmen“. Alison Mordue, Commercial Director von Turner Broadcasting System, signalisierte die Bereitschaft ihres Unternehmens, „sehr gerne“ in den deutschen Markt digitaler Kabelprogramme einzusteigen. Turner betreibe in einigen europäischen Ländern bereits erfolgreich Kinder- und Movie- Kanäle. Mordue wies vor allem auf die Interaktivität hin, die im Kabel ein sehr gutes Mittel sei, um die Kunden an Kabel-Angebote zu binden.
 
Christof Dahlen, Direktor Kabel Internet der Kabel Deutschland GmbH (KDG), wies darauf hin, dass die Netzanbieter lediglich die Plattformen bereitstellen würden, auf denen Sender ihre Inhalte digital verbreiten könnten. „Welches Bouquet sich dann der Kunde zusammenstellt, ist ihm überlassen.“ Kabelverband-Geschäftsführer Heublein glaubt noch an Entwicklungsmöglichkeiten für das Fast-Internet: „Der Markt ist noch lange nicht zu Ende. Das ist eine Chance für das Kabel, denn wir bieten eine preiswerte Alternative“, sagte er. Auch KDG-Manager Dahlen betonte: „Unser Angebot ist sehr wettbewerbsfähig, hat ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.“ Allerdings seien die Zusatzprodukte der Kabel-Anbieter beim Nutzer noch zu wenig bekannt. [fp]

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