Österreich: Streit um DVB-T-Lizenzen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wien – Sechs Bewerber streiten sich um vier DVB-T-Sendelizenzen: Das DVB-T-Paket „Mux B“ soll im Oktober mit der Abschaltung der analogen Frequenzen starten. Wer letztlich dabei sein wird, steht noch nicht fest.

Laut Informationen der österreichischen Presseagentur „APA“ ist das Interesse an einer landesweiten Ausstrahlung besonders hoch. Hier streiten sich die ORF-Spartenprogramme 3Sat und Sport Plus, ProSiebenSat.1, Euronews und ATV um die Sendeplätze.

Besonders überraschend ist das Interesse von Österreichs größtem Privatsender ATV, der schließlich bereits im ersten DVB-T-Paket „Mux A“ zusammen mit den beiden ORF-Programmen vertreten ist. Bei einer Berücksichtigung würde ATV aus dem ersten Paket herausfallen und damit automatisch seinen „Must-carry-if“-Status bei der Vergabe der DVB-H-Frequenzen verlieren.
 
Alle Sender im „Mux A“ haben eine Vorzugsoption auf die Ausstrahlung im neuen Handy-TV-Netz über DVB-H, die sie aber nicht definitiv ziehen müssen. Ob dies mit den internen Problemen bei ATV zu tun hat – der Sender sucht einen neuen Anteilseigner für die 42 Prozent der BAWAG-Beteiligung – kann nur spekuliert werden.
 
Für den lokalen Sendeplatz gibt es mit dem zuletzt von ProSiebenSat.1 gekauften“Puls TV“ (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) auch einen Bewerber. Im Oktober soll die Übertragung via DVB-T anlaufen, bis dahin muss spätestens feststellen, welche Sender die Lizenz erhalten. Wer leer ausgehen sollte, wird wohl auf eine Warteliste des ORS gesetzt.
 
Ärger macht zur Zeit ein aussortierter Bewerber, der sich wegen des undurchsichtigen Vergabeverfahrens des ORS bei der Komm Austria beschwert hat. So hat der Wiener Sender „Okto“ einen diesbezüglichen Antrag bei der Komm Austria eingereicht, die nun die Arbeit des ORS prüft. Die „Okto“-Verantwortlichen werfen dem ORS vor, trotz Bewerbung nicht zu den Detailverhandlungen eingeladen worden zu sein. Auch habe es von Seiten des ORS keine Erklärung für die Absage gegeben. [lf]

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