Hertha-Präsident kritisiert Arenas „Aldi-Preispolitik“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Das wahrscheinliche Ende von Arena sieht Bernd Schiphorst, Präsident der Hertha BSC Berlin, mit kritischen Augen. „Aufs Höchste“ alarmiert zeigte sich der Präsident des Traditionsvereins über die geplante Sublizenzierung der Bundesliga-Rechte an Premiere.

Vom Kartellamt erwartet auch Schiphorst eine Genehmigung des Sublizenzierungsmodells. „In diesem Fall hat das Kartellamt offensichtlich den Akzent auf die Trennung von Inhalt und Verbreitung gelegt“, so der Hertha-Präsident gegenüber dem „Tagesspiegel“. „In diesem Sinne müsste es dem Vorschlag von Premiere und Arena zustimmen.“ Doch zufrieden ist Schiphorst mit dieser Entscheidung nicht.

Denn nun gibt es vorerst nur einen Interessenten für die Pay-TV-Übertragungsrechte an der Bundesliga, die Ende dieses Jahres vergeben werden sollen. Premiere habe seine Ausgangssituation hier sicherlich verbessert, erklärte der Hertha-Sprecher im „Tagesspiegel“-Interview. Dennoch erwartet Schiphorst für die Bundesligavereine „deutlich mehr Geld“ als aus dem letzten TV-Vertrag. Diese Prognose stützt er auf den Fakt, dass die Medienwelt insgesamt in den vergangenen zwei Jahren teurer geworden sei. Außerdem verwies er auf die Summen, welche in anderen europäischen Fußballligen erzielt würden.
 
Die TV-Einnahmen sind für die Bundesliga-Clubs überlebenswichtig. Mittlerweile stammen ungefähr 30 bis 40 Prozent des Gesamtumsatzes aus den TV-Lizenzen. Dazu kommt, dass die Sponsorengelder auch von der TV-Präsenz abhängen. Dennoch will sich Schiphorst den Spieltag nicht von den TV-Sendern diktieren lassen. „Auf dem Fahrersitz muss die Bundesliga sitzen“, stellte der Hertha-Präsident klar. Dabei ist es dringend notwendig, auf die Sender Rücksicht zu nehmen, vor allem, weil sich derzeit neue Vertriebskanäle wie das Internetfernsehen (IPTV) sowie Handy-TV entwickeln. [lf]

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16 Kommentare im Forum

  1. AW: Hertha-Präsident kritisiert Arenas "Aldi-Preispolitik" Was für Träumer sind eigentlich die Trainer, Fußballer und Präsidenten. Die sind ja mindestens genauso schlimm wie unsere Politiker. Woher soll den das Geld kommen. Eine realistische Einschätzung wäre gewesen: "Die Bundesliga ist Ihr Geld nicht Wert"
  2. AW: Hertha-Präsident kritisiert Arenas "Aldi-Preispolitik" Sprichst Du eigentlich auch so über Deinen Arbeitgeber? "ne lieber Kunde, gehen sie bloß woanders hin, die Konkurrenz ist viel günstiger und besser!" Ist doch nur logisch, das die Buli Verantwortlichen Ihr Produkt nach außen schönreden.
  3. AW: Hertha-Präsident kritisiert Arenas "Aldi-Preispolitik" Ja, die Farce geht immer weiter, niemand lernt aus der Vergangenheit und merkt, dass bei den Geldern für die TV Lizenzen die Schmerzgrenze schon seit langem erreicht bzw. überschritten ist. Demnächst wenn es dann im Herbst wieder an die Ausschreibung für die Spielzeiten ab 2009 geht, werden einige Leute dann wieder von 6 Mio möglichen Abos und so weiter sprechen. Alles schon mal da gewesen und wird immer wieder kommen. Die Vereine und DFL sollten lieber mal realistisch sein und versuchen, andere zusätzliche Einnahmequellen zu generieren, zum Beispiel eine viel größere Vermarktung im Ausland und andere Werbemöglichkeiten und -kooperationen. Wenn ich sehe, was die mit der Vergabe an Arena für ein Chaos angerichtet haben, das ist schlimm. Für den Kunden bzw. den Fan sollte alles einfacher werden... Ja und in Wirklichkeit stand der Fan plötzlich mit zwei Abos da, brauchte einen neuen Receiver und hat im Endeffekt wesentlich mehr bezahlt als vorher. Jetzt ist das wirtschaftliche Desaster für Arena und deren Mitarbeiter da. In den Fachhandelsmärkten stehen tausende Cryptoworks Receiver, die demnächst niemand mehr gebrauchen kann. Traurig... Und Mitarbeiter von Arena müssen um Ihren Arbeitsplatz fürchten... Kunden wissen (noch) nicht, wie es demnächst weitergeht... und, und, und... Und da gestehen Herr Seifert und Co immer noch nicht ein, dass hier vielleicht was schief gelaufen ist...
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