Kabel- und Satellitenbranche wächst wieder

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Frankfurt a. M./Köln – Der Markt für professionellen Satellitenempfang und Komponenten für Kabelnetze ist im ersten Halbjahr 2007 um rund fünf Prozent gewachsen.

Für das zweite Halbjahr 2007 rechnen die im Fachverband Satellit und Kabel im ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.) vertretenen Firmen mit einem ähnlich positiven Geschäftsverlauf. „Die zunehmende Digitalisierung der Übertragungswege und der Ausbau der Kabelnetze sind die Katalysatoren des Marktwachstums“, erläuterte Herbert Strobel, Geschäftsführer der Astro Strobel Kommunikationssysteme GmbH und Vorsitzender des Fachverbands Satellit und Kabel.

Die Branche setzte 2006 zirka 800 Millionen Euro um, was einer Steigerung von zehn Prozent entspricht. Mit rund 4 000 Mitarbeitern ist die Beschäftigtenzahl leicht gestiegen. Die Mitgliedsfirmen des Fachverbands repräsentieren in den einzelnen Segmenten wie Satellit, Kabel, Terrestrik und Internet eine hohe Marktabdeckung. Produktion, Forschung und Entwicklung bei den Mitgliedern des Fachverbands erfolgen überwiegend in Deutschland.
 
Die Geschäftsentwicklung zeigte sich, aufgeschlüsselt nach den vier Übertragungswegen (Kabel, Satellit, Terrestrik und Internet), unterschiedlich. „Die Auf- und Umrüstung der Kabelnetze (Digitalisierung, Rückkanal und HDTV) sorgte auch in diesem Jahr bislang für eine konstant gute Nachfrage im Projektgeschäft und damit für einen Umsatzzuwachs um rund zehn Prozent. Die weitere Digitalisierung, HDTV und der Ausbau der Kabelnetze sorgen für ein starkes Wachstum in den nächsten Jahren“, erklärt Herbert Strobel optimistisch.
 
Auch Axel Sihn, Geschäftsführender Gesellschafter bei WISI und stellvertretender Vorsitzender des Fachverbands Satellit und Kabel, sieht Handlungsbedarf in den Kabelnetzen: „Die Infrastruktur muss schnell und effizient ausgebaut werden, um die Geschäftspotenziale für Triple Play rasch zu erschließen. Damit öffnen die Netzbetreiber zusätzliche Geschäftsfelder und verhindernein Abwandern der Kunden zu anderen Übertragungswegen, schließlich istdas Kabel für Triple Play-Angebote wesentlich besser geeignet als das Telefonnetz“, so Axel Sihn. Besonderen Nachholbedarf sieht Sihn in der so genannten Netzebene 4, also dem letzten Teil der Kabelnetze innerhalb der Häuser und Wohnungen.
 
Der Satelliten-Bereich ist für die Mitgliedsunternehmen des Fachverbandes ebenfalls von zentraler Bedeutung. In diesem Zusammenhang wies Fred Hübner, Geschäftsführer der Grundig Sat Systems GmbH (GSS) und Vorstandsmitglied des Fachverbands Satellit und Kabel, darauf hin, dass Satellitenempfänger ohne Common Interface (CI), so genannte Free to Air-Receiver, zu den Auslaufmodellen gehören. „Erfreulich ist allerdings, dass im Jahr 2007 der Anteil der digitalen Satelliten-Haushalte die 50 Prozent-Marke überschreiten wird. Dennoch hat Deutschland hier einen Nachholbedarf, denn insgesamt sind 24,5 Millionen Haushalte in Deutschland noch nicht digitalisiert“, so Hübner weiter.
 
Die Verkäufe von DVB-T-Geräten gehen in Deutschland weiter zurück. Hier zeigt sich trotz des weiteren Ausbaus der DVB-T-Empfangsgebiete eine gewisse Sättigung im Markt. Lediglich der Kopfstellenbereich profitiert partiell noch durch die erforderliche Umstellung der Empfangsanlagen in den DVB-T-Gebieten.
 
Als vierter Übertragungsbereich steht IPTV über die Telefonleitung zur Auswahl. Zum Jahresende 2006 haben diese Möglichkeit laut SES Astra-Schätzungen erst rund 40 000 Haushalte in Deutschland genutzt. Dies entspricht 0,3 Prozent der digitalen Haushalte. Neben dem Netzaus- und Umbau forciert dieser Übertragungsweg auch die Nachfrage nach IPTV-tauglichen Empfangsgeräten. [lf]

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