Der viel gepriesene Jugendschutz beim Pornokanal des Münchener Bezahlsenders Premiere scheint doch nicht ganz so wasserdicht zu sein, wie von Premiere-Chef Kofler versprochen.
Wie der Focus berichtet, erstattete der Interessenverband des Video- und Medienfachhandels (IVD) Strafanzeige gegen den Pay-TV-Sender, weil die Alterskontrolle beim Pornokanal Blue Movie leicht zu umgehen sei. Dem zu Grunde liegt der Fall, dass zwei Jugendliche sich im Auftrag der IVD und mit dem Einverständnis der Eltern für Blue Movie anmeldeten und von Premiere als Neukunden akzeptiert wurden.
Die angewendeten Tricks waren dabei denkbar einfach: In das Anmeldeformular von Premiere trugen die Jugendlichen jeweils ihre eigenen Namen ein, lediglich bei der Personalausweisnummer und Geburtsdatum war es nötig zu schummeln. Dort trugen sie die Angaben des entsprechenden Elternteils mit identischen Nachnamen ein. Daraufhin wurde die begehrte Smartcard an die Jugendlichen per Postident-Verfahren. verschickt. Auf dem Postamt mussten die Jugendlichen ihren Ausweis vorlegen und schon bekamen sie die Samrtcard. Diese wurde dann nach einem Telefonanruf der Jugendlichen bei Premiere auch sofort freigeschaltet. So konnten sich zwei Jugendliche unter 18 Jahren problemlos Zugang zum Porno-Sender Blue Movie verschaffen.
Nach Angaben eines Premiere-Sprechers müssen beim Postident-Verfahren die Ausweisdaten des Anmelders mit denen des Abholers verglichen werden und das vom Sender, also Premiere. Erst nach dem Vergleich darf die Smartcard freigeschaltet werden.
Damit droht Premiere Ärger mit dem Staatsanwalt und gleichzeitig auch mit den Medienwächtern. Hatten diese doch den Start des Pornokanals nur unter der Bedingung zugelassen, dass die Alterskontrolle hunderprozentig funktioniert. [lf]
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