Sportschau: Premiere-Chef zeigt Verhandlungsbereitschaft

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Der bereits vorgestellte Nachfolger von Georg Kofler will die Sportschau nicht um jeden Preis kippen. Unter der Voraussetzung, dass es variable Anstoßzeiten gibt, könne die Sportschau weiterhin am Samstag um 18:30 ausgestrahlt werden.

„Es gibt für mich nicht nur schwarz und weiß“, gab sich der zukünftige Premiere-Chef im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ verhandlungsbereit. „Wenn etwa die Anstoßzeiten aufgefächert würden, und wir dadurch mehr Exklusivität bekämen, könnten wir mit der „Sportschau“ auf dem heutigen Sendeplatz sicher leben.“

Börnicke sieht also die Verschiebung der „Sportschau“ nicht als einzigen Weg, mehr Exklusivität für die Pay-TV-Rechte zu schaffen. Eine Aufspaltung des Spieltags würde die vielen gleichzeitigen Begegnungen abschaffen, so dass die Fußballfans länger und häufiger die Bundesliga bei Premiere schauen könnten.
 
„Es müssen nicht alle Begegnungen samstags um halb vier angepfiffen werden“, so der zukünftige Premiere-Chef im „FAZ“-Interview weiter. „Es könnten auch einige Begegnungen schon zwei Stunden früher oder erst am Abend beginnen.“ Dies würde aber auch bedeuten, dass einige Spiele nicht in der Sportschau zu sehen wären.
 
Ob die Deutsche Fußball Liga (DFL), die Fans und die Sponsoren mit dieser Lösung leben könnten, werden die Vertragsverhandlungen Ende des Jahres zeigen. Zumindest ist nach dem Führungswechsel bei Premiere eines deutlich geworden: Börnicke will nicht denselben Fehler machen wie Kofler und die Pay-TV-Rechte wegen der Sportschau aufs Spiel setzen. „Natürlich wäre es für uns ein Vorteil, wenn es die nicht mehr gäbe. Aber ich bin niemand, der in diesen Radikalszenarien denkt“, versucht der zukünftige Premiere-Chef die von Kofler aufgebaute Schärfe aus der Debatte zu nehmen.
 
In einem anderen Interview mit der „Financial Times Deutschland“ hob der zukünftige Premiere-Chef hervor, dass er rationaler verhandeln will als sein Vorgänger. Ziel ist es, unter allen Umständen die Bundesliga-Rechte langfristig an Premiere zu binden. Ein erneutes Waterloo wie bei den letzten Rechte-Verhandlungen kann und will sich Premiere also nicht leisten.
 
„In Kombination mit der Champions League und guten Spielfilmen ist die Bundesliga für uns ein sehr wichtiges Produkt“, sagte Börnicke gegenüber der „FTD“. Börnicke sieht sich in diesem Interview als zuverlässigen Verhandlungspartner und sei sich sicher, dass er die Rechte auch bekommen werde – auch wenn er dabei vielleicht anders auftreten werde als sein Vorgänger. „Dieser Bieterprozess wird viel zu emotional gesehen“, erklärte Börnicke der „FTD“. „Im Grunde ist das doch ein normaler, technischer Vorgang.“
 
Befragt auf den Preis, den Börnicke bereit sei, für die Rechte zu zahlen, antwortete er in der „FTD“ wieder ganz als der Buchhalter. „Wir werden so viel zahlen, wie wir refinanzieren können.“[lf]

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14 Kommentare im Forum

  1. AW: Sportschau: Premiere-Chef zeigt Verhandlungsbereitschaft eine Teilung von den Spielen wär´s keine schlechte Idee, man kann immer nur einem Spiel gucken, ob es aber Mehr Abonnenten bringt ist fraglich, Arena hat´s die Abo´s für 10 € angeboten, und konnte die Fun´s auch nicht dazu bewegen sich ein Abo zu holen. Es ist einfach zu teuer für die breite Masse..
  2. AW: Sportschau: Premiere-Chef zeigt Verhandlungsbereitschaft Wenn ich das immer lese... Die breite Masse..... Den meisten reicht es den Heimatverein in der Kneipe zu sehen und die Höhepunkte in der Sportschau. Das sollte sich mal herumsprechen bei den Aktionären und den Geldgebern. Warum bieten die ausländischen PayTVs denn nicht alles an Fußball was es gibt?
  3. AW: Sportschau: Premiere-Chef zeigt Verhandlungsbereitschaft NEIN! Die Teilung von Spielen ist eine sauschlechte Idee! Die Liga bezieht auch ihren Reiz daraus, daß es die Konferenz gibt. Kaum vorstellbar, daß die Anstoßzeit 10:30 am Sonntagmorgen für die Auswärtsteams und Fans akzeptabel ist. Das wird scheitern. Und für die breite Masse, die Sixpacks und Rauchgift inhaliert, ist auch 10€ nicht zu teuer.
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