DVD-Nachfolgestreit: Philips kritisiert Toshiba-Zahlungen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Der Toshiba-Schachzug, Paramount und Dreamworks durch eine Zahlung von kolportierten 150 Millionen US-Dollar in das HD DVD-Lager zu ziehen, ist bei der Konkurrenz von Philips offenbar alles andere als gut angekommen.

Im Interview mit der „Financial Times Deutschland“ (FTD)warnte der Philips-Vorstandsvorsitzende Rudy Provoost vor zu hohen Anlaufkosten für das Geschäft mit der DVD-Nachfolge: „Wenn die Industrie noch Hunderte Millionen Dollar in den Wettkampf steckt, dürfte es immer schwerer werden, den Einsatz jemals wieder zu verdienen.“

Der Formatkrieg zwischen Sonys Blu-ray Disc und Toshibas HD DVD um die Nachfolge der DVD zieht sich nun bereits mehrere Jahre hin. Zuletzt schien die Blu-ray Disc aufgrund der Playstation 3 sowie der Unterstützung der meisten Hollywood-Studios die Nase etwas vorn zu haben, doch dann kam das überraschende Umschwenken von Paramount.
 
„Wir werden so etwas nicht tun“, sagte Rudy Provoost, Chef der Unterhaltungselektroniksparte von Philips gegenüber der „FTD“. Das Problem der Unternehmen: Der Formatstreit bremst eine ganze Industrie aus und verursacht dazu hohe kosten. Je länger beide Formate miteinander konkurrieren, umso kürzer wird auch der Zeitraum, in dem man mit den neuen hochauflösenden Datenträgern Geld verdienen kann.

Provoost hat sich schon längst auf einen Marathonlauf eingestellt, offen bleibt, wann einem der beiden Konkurrenten einbricht und der von Marathonläufern so gefürchtete „Mann mit dem Hammer“ kommt. Dabei wäre Planungssicherheit derzeit so wichtig: Mittlerweile haben nicht nur Heimkino-Enthusiasten einen „HD ready“-Fernseher in ihren Wohnzimmern stehen.
 
Dafür braucht es nun geeignete Inhalte, wie Hollywood-Filme im HDTV-Standard. Letztlich hängt auch das zukünftige Wachstum im so wichtigen Flachbild-TV-Bereich an den DVD-Nachfolgern. Damit hat der Streit um die DVD-Ablöse für die Branche einen deutlich höheren Stellenwert als der Kampf zwischen Video 2000 und VHS vor 20 Jahren.
 
Deutlich gestiegen sein dürften nun die Chancen für Kombi-Player, die beide Formate abspielen können. Hier sind sich die Anhänger der konkurrierende Lager ausnahmsweise einig: Beide halten diesen Kompromiss für keine große Lösung, da die Abspielgeräte letztlich für den Endkunden deutlich teurer würden. Letztlich müsste der Kunde für zwei Formate bezahlen, die eine ähnliche Funktionalität aufweisen. [lf]

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