Augsburg/Berlin – Der Kabelnetzbetreiber EWT übernimmt das Geschäftsfeld Breitbandnetze der Robert Bosch GmbH.
Die Augsburger EWT wird durch den Zukauf mit über 2 Millionen angeschlossenen Haushalten zweitgrößter NE-4-Netzbetreiber in Deutschland.
Durch die Integration der Breitbandnetze von Bosch in die EWT erwartet die erweiterte Unternehmensgruppe eine Initialzündung für den weltweit zweitgrößten Kabelmarkt. Die TV-Kabelnetze sollen auch weiterhin sukzessive rückkanalfähig ausgebaut werden, denn bei EWT setzt man beim Ausbau der Netze nicht nur auf das digitale Fernsehen, sondern verstärkt auch auf breitbandige Internet- und kostengünstige Voice-over-IP-Telefoniedienste. EWT will damit die Multifunktionalität der Breitbandkabelnetze nutzen und diese als Alternative zum schmalbandigen Telefonnetz ausbauen.
Insbesondere auf dem Markt für Internet-Zugänge soll die breitbandige always-on-Technologie über das TV-Kabel in Konkurrenz zu den bisherigen DSL-Lösungen treten. Die weitgehend deckungsgleiche Geschäftspolitik beider Kabelunternehmen mit Schwerpunkten beim Ausbau der Netze, partnerschaftlichem Dialog mit der Wohnungswirtschaft und Optimierung des Angebots auf die Bedürfnisse der Endkunden, ist laut EWT eine ideale Basis für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Unternehmens.
EWT sieht es als richtungsweisend für den Kabelmarkt, dass erstmals seit Jahren ein deutsches Privatunternehmen bei einem Netzzukauf dieser Größenordnung den Vorzug vor internationalen Finanzinvestoren erhalten hat. Durch die Aktivitäten ausländischer Investmentgesellschaften war der deutsche Kabelmarkt in der Gefahr, weitgehend von internationalen Konsortien dominiert zu werden. Mit EWT als neuem Branchenschwergewicht erwarten die EWT Gesellschafter, dass wieder Kontinuität in den deutschen Kabelmarkt zurück kehrt. Statt auf einen kurzfristig gewinnbringenden Ausstieg zu spekulieren, konzentriert sich EWT auf langfristige Partnerschaften mit Wohnungswirtschaft und Contentanbietern, die Preis- und Leistungsvorteile sichern. [lf]
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