Bauer Verlag klagt gegen Premiere

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Heinrich Bauer Verlag zieht gegen den Bezahlsender Premiere vor Gericht und verlangt Schadensersatz, weil der Fernsehsender seinen Kunden gleichzeitig mit dem Premiere-Abo auch die Programmzeitschrift „TV Digital“ andient.

Das Blatt, das alle 14 Tage im Verlagshaus Axel Springer erscheint, verdankt den größten Teil seiner Auflage der Allianz mit dem Bezahlsender. „Premiere missbraucht seine marktbeherrschende Stellung beim digitalen Bezahlfernsehen, um den Wettbewerb bei den Programmzeitschriften zu behindern“, sagt Bauer-Verlagsgeschäftsführer Andreas Schoo der Financial Times Deutschland. Die Klage werde noch 2004 an das Landgericht Hamburg abgeschickt und damit voraussichtlich Anfang Januar bei Premiere eingehen.
 
Der Bauer Verlag verlangt in der Klage, dass Premiere seinen Kunden nicht nur „TV-Digital“, sondern auch andere Programmhefte anbietet. Der geforderte Schadensersatz liege im siebenstelligen Euro-Bereich. Premiere-Kunden können bei Vertragsabschluss ein Abo von „TV Digital“ mitbestellen. In dem „Premiere Komplett“-Angebot des Senders ist die Zeitschrift enthalten. Auf diese Weise hat es „TV Digital“ auf eine verkaufte Auflage von knapp 1,2 Millionen im dritten Quartal gebracht. Knapp 80 Prozent davon entfallen auf Premiere-Abonnenten. Täglich verkauft der Verlag nach eigenen Angaben 2000 neue Abos.
 
Premiere fungiert für Springer als Vermittler – das heißt, für jeden TV-Digital-Abonnenten zahlt der Verlag eine Vermittlungsgebühr an den Sender. „Jeder Verlag, der bereit ist, diese Gebühr zu zahlen, sollte es können“, sagt Schoo der Zeitung. [fp]

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