DF-Workshop 5: Vielfalt per Toroidal-Antenne

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Leipzig – Das Nonplusultra sind Toroidal-Antennen vom Schlage einer Wave Frontier Toroidal T90.

Der Gigant unter den Schüsseln empfängt bis zu 16 Satellitenpositionen gleichzeitig.

Wer sich mit einer klassischen Multifeed-Anlage unterfordert fühlt, hat zwei Alternativen: Die eine ist die Drehanlage, die den Vorteil bietet, auf relativ engem Raum zu funktionieren, weil eine normale Schüssel verwendet wird. Andererseits ist eine Drehanlage verhältnismäßig teuer und kann zum selben Zeitpunkt immer nur eine Satellitenposition empfangen. Um eine andere Position anzusteuern, geht zudem einige Zeit ins Land, ehe sich die Anlage gedreht hat und die teilweise lauten Geräusche stören zusätzlich.
 
Eine sinnvolle Alternative ist die Wave Frontier Toroidal T90. Diese Antenne, die es auch in der kleineren 55er-Version gibt, arbeitet nach dem Prinzip des Toroidals, d. h. die Satellitensignale werden nicht wie bei einer herkömmlichen Multifeed-Antenne im Zentrum gebündelt, sondern durch den kleinen Subreflektor, der vor der eigentlichen Schüssel liegt, werden „Brennlinien“ zu den angebrachten LNBs geleitet. In Deutschland können so theoretisch alle Orbitalpositionen zwischen 48 Grad Ost und 43 Grad West empfangen werden. Praktisch ist die Zahl der ansteuerbaren Positionen auf 16 begrenzt. Das liegt an der Breite der LNBs, denn selbst bei Verwendung extraschmaler Mini-LNBs muss ein Minimum von drei Grad zwischen zwei benachbarten Positionen einge-rechnet werden. Zudem sind bei einer Toroidal-Antenne einige Besonderheiten zu beachten: Nicht nur die direkte „Sicht“ der Schüssel nach Süden muss gewährleistet sein, es dürfen sich auch in einem Winkel von bis zu 30 Grad oberhalb der Antenne keine Hindernisse befinden. Da ein 90-Grad-Spektrum abgedeckt wird, ist auch seitlich mehr freie Sicht erforderlich als bei normalen Antennen. Aufgrund der Größe der Antenne kann diese zudem nicht am Balkongeländer angebracht werden, sondern benötigt einen speziellen Standfuß. Bauen Sie die Anlage nur auf einem weitestgehend ebenen Platz zusammen, also z. B. auf einem Flachdach. Als Werkzeug braucht man nicht nur einen Kreuzschlitzschraubendreher, sondern auch mehrere Gabelschlüssel, und zwar in den Größen zehn, elf, zwölf, 13 und 17 Millimeter. Da beim Aufbau 48 Schrauben und 31 Schraubenmuttern zum Einsatz kommen, empfiehlt es sich, an leicht zugänglichen Stellen einen Akkuschrauber zu verwenden, wodurch die Arbeitszeit verkürzt wird.
 
Zum Schluss noch einen kleinen Tipp zum Thema Blitzschutz: Ein einwandfreier Empfang ist auch dann möglich, wenn die Antenne tiefer am Dach angebracht wird. Der Standfuß sollte möglichst aus Edelstahl oder anderem rostfreien Material bestehen. Und zu guter Letzt sollten Sie nicht bei den Koaxkabeln sparen. Aufgrund der Vielzahl der zu verlegenden Kabel ist man leicht verführt, dünne Kabel mit hoher Dämpfung zu verwenden. Besser sind hochwertige Kabel, die bei der Verlegung allerdings nicht durch scharfkantiges Abknicken oder Hineindrücken in Ecken beschädigt werden sollten.
 
 
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