München – Der Münchner Kabelnetzbetreiber KMS legt in immer mehr Straßen eigene TV-Kabel und bietet ein vergleichbares Angebot bis zu 35 Prozent günstiger an als Kabel Deutschland.
Wettbewerb ist gut für den Kunden. Das sieht man an den rapide gesunkenen Gebühren für Telefon und DSL. Nun bekommen auch die großen Kabelnetzbetreiber vermehrt Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Alternative Anbieter legen in die Straßen eine eigene Netzebene 3 und werben Kabel Deutschland Zug um Zug die Wohnblocks ab.
Am konsequentesten wird dies seit acht Jahren in München von der Kabel Medien Service (KMS) gemacht. In der bayerischen Metropole haben bereits zirka 200 000 Haushalte (über ihre Hausverwaltugnen) die Alternative zwischen den beiden konkurrierenden Kabelnetzbetreibern Kabel Deutschland und KMS. Die KMS ist dort inzwischen in fast allen Stadtvierteln mit in Leerrohren verlegten Glasfaserleitungen vertreten. Die Signale werden in den jeweiligen Straßen dann auf Kupferkabel umgesetzt.
Und das Angebot der KMS kann sich sehen lassen: Während Kabel Deutschland beispielsweise in einer Wohnanlage mit 29 WE pro Haushalt 9,79 Euro will, bietet die KMS einen Kabelanschluss für 6,39 Euro pro Monat an. Das sind ganze 35 Prozent weniger. Beide Netzbetreiber bieten nahezu gleichwertig analoges und digitales Fernsehen, Pay-TV, Kabelinternet und -telefonie an.
Besonders pikant: An der KMS ist die Kabel Deutschland mit rund 30 Prozent sogar beteiligt, hat aber keine Sperrminorität und kann somit den „Überbau“ in der Straße nicht verhindern. Deutschlandweit überbaut derzeit das Unternehmen WTC das Netz von Kabel Deutschland, wenn mit der jeweiligen Wohnungsgenossenschaft/Hausverwaltung vor Ort ein Vertrag zustande gekommen ist. WTC ist ein Joint-Venture der KMS und dem Hamburger Hammonia Verlag, hinter dem die Deutsche Wohnungswirtschaft steht. [lf]
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