DVB-H-Vergabe: DLM spricht sich für Mobile 3.0 aus

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Düsseldorf – Das Bewerberkonsortium Mobile 3.0 wird wohl das deutschlandweite DVB-H-Netz betreiben, zumindest hat sich die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten dafür ausgesprochen. Auch stehen die ersten Sender fest, die dann über Handy-TV ausgestrahlt werden.

Neben den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF sind mit RTL, Vox, Sat.1, und Pro Sieben insgesamt vier private Unterhaltungsprogramme von Anfang an dabei. Mit N-24 und N-TV werden zwei weitere private Informationsprogramme via Handy-TV übertragen. Dazu kommen mit Digital 5, Big Buddy und Kick FM weitere Angebote von Hörfunkveranstaltern. Ein Grundkonzept für regionale Angebote soll in den nächsten Wochen vervollständigt werden.

Mobile 3.0 hat den Medienwächtern derweil versprochen, auch die noch erforderlichen Vereinbarungen mit dem technischen Dienstleister und den Vermarktern in den nächsten Wochen abzuschließen. Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) hat nun eine Empfehlung für Mobile 3.0 ausgesprochen, jetzt müssen die einzelnen Landesmedienanstalten über die Lizenzen entscheiden. Somit rechnen die Direktoren der Landesmedienanstalten mit einem Start des Handy-Fernsehens pünktlich zur Euro 2008.
 
Mobile 3.0 will sich hingegen noch nicht definitiv auf einen Start zur Europameisterschaft im Sommer festlegen lassen. „Dies ist natürlich auch unser Wunschtermin“, erklärte ein Mobile-3.0-Sprecher auf Nachfrage von DIGITAL FERNSEHEN. „Doch letztlich hängt jetzt alles auch von unseren technischen Partnern ab, die mit uns im Boot sitzen. Unser Ziel ist es, so früh wie möglich zu starten.“ Der wichtigste technische Partner ist die ehemalige T-Systems-Tochter „Media & Broadcast“, die mittlerweile zur französischen TDF-Gruppe gehört.
 
Die Medienwächter zeigten sich mit dem Ablauf des Verfahren zufrieden. „Wir haben an einem Strang gezogen, um in kürzester Zeit DVB-Handy Fernsehen in Deutschland möglich zu machen“, sagte der neue Vorsitzende der Direktorenkonferenz, Thomas Langheinrich. „Jetzt muss der Markt über den Erfolg entscheiden.“
 
Die Gesamtkonferenz erwartet im Rahmen des DVB-H-Versuchs neue innovative Formate. „Die Mindestforderungen der Landesmedienanstalten sind im wesentlichen erfüllt. Wir setzen allerdings darauf, dass Mobile 3.0 im Laufe des Projekts speziell auf mobiles Nutzerverhalten zugeschnittene Programmangebote zum Start verhelfen kann“, kommentiert Thomas Langheinrich die Entscheidung. „Positiv zu bewerten ist, dass die öffentlich-rechtlichen Sender zumindest auf Maximalforderungen verzichtet haben.

In einem weiteren Schritt müssen jetzt noch die Gremien der 14 Landesmedienanstalten nach Landesrecht über die Zuweisung an Mobile 3.0 Entscheidungen treffen. Nach dem Aufbau eines Sendernetzes soll Mobile 3.0 spätestens am 1. Juni 2008 sein Handy-Angebot starten. „Jetzt sind die Marktteilnehmer am Zug und müssen durch gute Vermarktung und attraktive Programme das Projekt zum Erfolg führen“, so Thomas Langheinrich.
 
Mobile 3.0 ist ein Joint Venture von MFD Mobiles Fernsehen Deutschland und Neva Media. Das Gemeinschaftsunternehmen verfügt über die Unterstützung der Medienkonzerne Hubert Burda Media und Georg von Holtzbrinck, die an Neva Media beteiligt sind, sowie des international tätigen Medien- und Technologiekonzerns Naspers, der größter Gesellschafter der MFD Mobiles Fernsehen Deutschland ist. Der Probebetrieb von DVB-H läuft zunächst für mindestens drei Jahre. [lf]

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