Bonn – Zum 1. Juni soll das Handy-TV-Angebot im DVB-H-Standard nach den Vorstellungen der Landesmedienanstalten auf Sendung sein. Eine bundesweite Ausstrahlung wird es dann jedoch noch nicht geben.
„Das maximal Mögliche bis zur Jahresmitte ist eine Versorgung der Landeshauptstädte und damit die Vorgaben der Landesmedienanstalten“, erklärte ein Sprecher des technischen Plattformbetreibers „Media Broadcast“ gegenüber DF.
„Wir können nach heutigem Stand der Dinge noch nicht sagen, welche Gebiete wir wann versorgen werden,“ so der Sprecher weiter. „Eines steht aber fest: Wir wollen möglichst viel versorgen und die von der ALM vorgegebenen Ziele so gut es geht erfüllen.“
Die ALM ist die „Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten“, in der alle 14 deutschen Landesmedienanstalten zusammenarbeiten. Dieses wichtige Gremium hatte im vergangenen Jahr mit einem Papier erstmals Termine und Abdeckungswünsche für den Handy-TV-Betrieb über DVB-H in den Raum gestellt. So sollen eben bis Sommer alle Landeshauptstädte und bis Jahresende alle Städte mit mehr als 150 000 Einwohnern das mobile Fernsehen empfangen können.
Bis dahin liegt noch ein gewaltiges Stück Arbeit vor dem TV-Sendedienstleister. In den nächsten Monaten muss das DVB-H-Sendenetz mit den dazugehörigen Antennen, neuer Technik, einem Verteilnetz samt Playout-Center für die Programme aufgebaut werden. Erst dann können zur Euro 2008 die ersten Handy-Nutzer zumindest in den großen Städten die Übertragungen der Spiele mobil empfangen.
Endgültig wird die Entscheidung, welche Städte oder Regionen zu welchem Zeitpunkt aufgeschaltet werden, ganz woanders gefällt. Hierfür sei laut „Media Broadcast“ allein das „Mobile 3.0“-Konsortium verantwortlich, welches von der oben genannten ALM für den Betrieb der Handy-TV-Plattform ausgewählt wurde. Derzeit befinden sich beide Unternehmen – der technische Plattformbetreiber und der designierte Sendelizenzträger – in intensiven Gesprächen, die kommende Woche fortgeführt werden.
Der Zeitrahmen ist für alle Beteiligten sehr eng und lässt keine weiteren Verzögerungen zu, will man die für die Einführung der neuen Technologie so wichtige Euro 2008 nicht verpassen. Jetzt liegt der Spielball bei beiden Partnern, schnell eine tragbare Lösung zu entwickeln, damit „Media Broadcast“ mit der Installation der Sendetechnik anfangen kann. Zu viel Zeit ist bereits bei der Ausschreibung der DVB-T-Frequenzen und der Findung eines geeigneten Modells bei Mobile 3.0 verloren gegangen. [lf]
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