Kirch-Deal: Premiere ruft Kartellamt an

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München/Bonn – Premiere macht gegen seinen ehemaligen Chef Leo Kirch mobil: In einem Schreiben an das Bundeskartellamt kritisiert der Abo-Sender den Vermarktungsvertrag der DFL mit dem Medienmanager als kartellrechtlich unzulässig.

Dabei richtet sich der Protest der Premiere-Verantwortlichen vor allem gegen die Ankündigung Kirchs, zukünftig die TV-Bilder samt Kommentaren, Moderation und Reportern komplett selbst zu produzieren. „Indiskutabel“ nannte der Premiere-Vorstand Carsten Schmidt dieses Modell gegenüber der „Financial Times Deutschland“ (FTD).

Dabei argumentiert Schmidt, dass der Zwang, ein fertiges Programm zu kaufen, das Monopol der Deutschen Fußball Liga „DFL“ im Geschäft mit den Rechten weiter verstärken würde. Als potenzieller Rechtekäufer verlange Premiere die „Hoheit über die Berichterstattung“, erklärte Schmidt gegenüber der „FTD“. „Da sind wir zu keinerlei Kompromissen bereit – und sehen sehr gute Chancen, diese Forderung auch durchzusetzen.“
 
Für den wahrscheinlichen Fall, dass Kirch der Ansprechpartner für die TV-Rechte wird, kündigt Schmidt erbitterte Gesprächsrunden an. „Wir werden beinhart gegenverhandeln.“ Dabei ließ Schmidt keinen Zweifel darüber offen, dass er die Live-Rechte haben will. „Fußball ist wichtig für Premiere und wir sind bereit, dafür einen angemessenen Preis zu bezahlen“, sagte er dem Wirtschaftsblatt. [lf]

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80 Kommentare im Forum

  1. AW: Kirch-Deal: Premiere ruft Kartellamt an mei die Armen. Die tun mir ja soooooo leid. *lach*Also erstmal hat Premiere die Buli gar nicth selber produziert. Das waren die Jungs von Plazamedia. Premiere hat am Schluss lediglich die schönen Bilder mit ner tollen Bandbreite versaut.Premiere ist gar nicht in der Lage irgendwelche Forderungen zu stellen. Solange da niemand ist der einen Haufen Geld reinpumpt muß dieser Verein jeden Cent zusammenkratzen um überhaupt irgendwas von der Buli kaufen zu können. Mit solchen Aktionen macht sich Premiere bei den Rechteinhabern nicht sehr beliebt und könnte trotz höherem Gebot wieder einmal leer ausgehen. Aber die Pfeifen haben aus dem letzten Desaster nichts aber auch gar nichts gelernt. Da hatte man auch eine dicke Lippe riskiert... Hinterher war diese dann blutig...
  2. AW: Kirch-Deal: Premiere ruft Kartellamt an @mag_murdoch. Hast du Ahnung? Wer bezahlt denn die Redakteure, die dem Inhalt der Bundesligasendungen und der Vorberichte Ausdruck verleihen? Und, nicht alle Sendungen werden von Plaza vorproduziert, sondern auch von SportCast. Und selbst die Dinge, die Plazamedia produziert, sind nach den Vorstellungen von Premiere hergestellt worden und sind in gewissem Maße unabhängig, was man von dem neuen Vorhaben, dass die DFL alles selbst produziert, keineswegs sagen kann. Nicht nur immer rumnörgeln, sondern auch mal sehen, was Premiere für den deutschen Fußball geleistet hat. Die haben schon enorme Summen in den Fußball investiert, als er noch nicht so kommerziell verseucht war, wie heute...
  3. AW: Kirch-Deal: Premiere ruft Kartellamt an Da verwechselst du was. Plazamedia hat das reine Rohmaterial geliefert. Eine Sendung hat daraus Premiere selbst gemacht. Oder war in der Saison 2006/2007 auf Premiere via VDSL das selbe zu sehen wie bei arena? Nein jeder hatte seine eigene Redaktion, Moderatoren, Reporter, Studio und seine eigenen Zusammenfassungen, Interviews. Nach den neuen Vorstellungen der DFL. Soll nichtmehr das Rohmaterial "ausgeliefert" werden, sondern fertig produzierte Live-Sendungen und Zusammenfassungen inklusive Moderation und Reportage. Die Sendung strahlen das ganze dann nur noch aus. Grund hierfür soll sein, dass auch kleinee regionale Anbieter (z.B. UM oder KabelBW) für ihr Gebiet ersteigern können und nicht mehr Unsummen für die kompletten D-Rechte zu bezahlen. Ob dies gut sein mag, sei mal dahingestellt und ist aber das Thema weshalb Premiere klagen wird. Sie wollen ihre eigenen unabhängige Produktion.
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