Keine Absprachen zwischen Kirch und Murdoch

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Frankfurt am Main – Der deutsche Pay-TV-Markt ist deutlich in Bewegung geraten. Nach dem Einstieg Rupert Murdochs und der Rückkehr Leo Kirchs als Bundesliga-Vermarkter gab es bereits Gerüchte über Absprachen der beiden.

„Grober Unfug“, schreibt zumindest die „Frankfurter Rundschau“ und beruft sich dabei etwas nebulös auf einen, „der es wissen sollte“. Vielmehr soll Murdoch seinem früheren Geschäftspartner Kirch die hohen Verluste aus dessen spektakulärer Pleite im Jahr 2002 nicht verziehen haben.

Murdoch hatte sich zuletzt die Premiere-Anteile von Unitymedia gesichert und war damit in einer Nacht-und-Nebel-Aktion der größte Premiere-Anteilseigner geworden. Überraschend kam der Schritt, weil sich der Medienmogul bereits 2002 die Finger am deutschen TV-Markt verbrannt hatte: Damals verlor er mehr als eine Milliarde Euro. Der News-Corp-Chef ist dafür bekannt bei Beteiligungen das Ruder zu übernehmen. Deswegen spekulieren die Börsianer auf weitere Aktienkäufe durch den erfolgreichen Medienmanager.
 
Dabei kann es auch ganz anders kommen, die Sachlage lässt eine weitere Interpretation der Dinge zu. Vor dem hastigen Murdoch-Einstieg war bekannt geworden, dass sich der französische Vivendi-Konzern für Premiere interessiert. Zu dem französischen Medienkonzern gehört auch der Pay-TV-Sender „Canal Plus“. Die Hektik des Einstiegs lässt nun auch die Deutung zu, dass Murdoch der Konkurrenz aus Frankreich zuvorkommen will. Denn Pay-TV in Deutschland erfolgreich zu machen ist ein schwieriges und kostenintensives Wagnis, darüber hinaus hatte Murdoch immer wieder geäußert, in Deutschland nicht mehr aktiv werden zu wollen.

Doch nun ist er wieder da, und wenn er tatsächlich plant, Premiere zum Durchbruch zu verhelfen, dann kommt er nicht an der Bundesliga vorbei. Und damit auch nicht an Leo Kirch. Mit exklusiven Fußball-Rechten hatte Murdoch bereits in Großbritannien BskyB zum Erfolg geführt. Mit der Bundesliga steht oder fällt Pay-TV in Deutschland, dies hat Premiere während des Arena-Intermezzos schmerzhaft zu spüren bekommen. Und die Vermarktung für die TV-Rechte hat sich Kirch gesichert. Die beiden Medien-Dinosaurier treffen also wieder aufeinander. [lf]

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15 Kommentare im Forum

  1. AW: Keine Absprachen zwischen Kirch und Murdoch Willkommen im "Kampf der Giganten - Full Reloaded!" Das Nachsehen allerdings wird einer ganz besonders haben: DER KUNDE!!!
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