IPTV-Patentstreit: Arcor reicht Verantwortung weiter

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Streaming Bild: © Creativa Images - Fotolia.com
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Eschborn – Der Telekommunikations-Konzern Arcor weist den Vorwurf der Patentsverletzung von sich. Sollten die von Artec geäußerten Ansprüche stimmen, dann sei der technische Dienstleister Alcatel-Lucent verantwortlich.

„Technisch stammt die von uns eingesetzte IPTV-Plattform von Alcatel Lucent, und die haben uns vertraglich zugesichert, dass keine Patentrechte Dritter verletzt werden“, erklärte ein Arcor-Sprecher auf Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN.

Dabei räumte der Sprecher ein, dass Artec verfahrenstechnisch den richtigen Weg gewählt habe, da Arcor die Technologie anbietet. Letztlich sei Alcatel-Lucent jedoch der bessere Ansprechpartner, wenn es um die Patentfragen gehe. „Wir fahren das Auto, wir haben es nicht gebaut.“
 
Darüber hinaus bestätigte der Unternehmenssprecher, dass der vom Düsseldorfer Amtsgericht bestellt Sachverständige derzeit bei Arcor die Sachlage prüft. Artec hatte gegen Arcor per einstweiliger Verfügung ein so genanntes „Besichtigungsverfahren“ erwirkt. „Von einem Patentsrechtsverfahren kann deswegen keine Rede sein“, stellte der Arcor-Sprecher richtig.

Der Gutachter soll feststellen, ob Patentverletzungen bei Arcors IPTV-Angebot vorliegen. Konkret geht es um die fortschrittliche „Timeshift Restart“-Funktion, die es Kunden erlaubt, bereits begonnene Sendungen von Beginn an zu sehen. Dafür werden die TV-Sendungen auf einem externen Server kontinuierlich aufgezeichnet und dann auf Anfrage der Nutzer über die Internet-Leitung gestreamt. Dieser Dienst verletzt nach Meinung von Artec eigene Patente (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Nach Angaben des Arcor-Sprechers will der Telekommunikationsanbieter jetzt erst einmal die Ergebnisse der Untersuchung abwarten. Weitergehende Aussagen konnte er „aufgrund des schwebenden Verfahrens“ nicht machen. Den Vorwurf, auf die Gesprächsangebote von Artec nicht reagiert zu haben, wies der Sprecher des Telekommuniaktionskonzerns derweil entschieden zurück. „Wir haben mit Artec gesprochen. Aber der eigentliche Ansprechpartner sind nicht wir, wir sind wie gesagt nur der Nutzer der Plattform.“ Die strittige Timeshift-Technologie für sein IPTV-Angebot will Arcor auch weiterhin anbieten. [lf]

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