Texas Instruments hält an DLP-Technologie fest

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Dallas – Die goldenen Zeiten der so genannten Rückprojektions-Geräte in den USA sind Geschichte. Sony und Philips sind Ende 2007 aus der Produktion ausgestiegen – doch Texas Instruments, die den DLP-Chip herstellen, halten weiterhin zu ihrer Technologie.

Führende Analysten bei iSupply wie auch Display Search sind sich bereits sicher: Die DLP-Technologie wird gegenüber den Plasmas und LCDs weiter stark an Marktanteilen verlieren. Display Search geht sogar davon aus, dass 2009 nur noch ein Prozent Marktanteil auf die DLP-Technologie entfallen.

Texas Instruments weist diese Prognosen zurück und beruft sich dabei auf technologische Neuerungen, welche die nächste DLP-Chipgeneration ermöglichen soll. „Die meisten Analysten schauen in den Rückspiegel, um Ergebnisse vorherzusagen“, wehrt sich Doug Darrow, Marketingmanager bei Texas Instruments, in der „New York Times“. „Sie denken dabei nicht an Technologietrends. Wir bedienen aber einen ganz anderen Kundentypus, den Heimkino-Enthusiasten.“ Darrow geht davon aus, dass DLP seine Marktanteile halten kann.
 
DLP-Geräte arbeiten mit Licht, dass auf einen Chip auftrifft und von dort auf einen Bildschirm projiziert wird. Zentrale Einheit ist der Chip, der aus einem System von zwei Millionen mikroskopisch kleiner Spiegel besteht, die ihren Reflektionswinkel blitzschnell ändern, um somit Bilder mit einer hohen Auflösung zu erzeugen.

Auf der bedeutenden US-Messe für Unterhaltungselektronik „CES“ hat Texas Instruments kleinere Chips vorgestellt, die bei TV-Geräten eine deutlich flachere Bauweise ermöglichen. Gleichzeitig werden die Geräte noch heller und ermöglichen extrem hohe Kontrastwerte bis 500 000:1. Zusammen mit der Verbesserung der Lichtquellen – man experimentiert mit LEDs und Laser – will die DLP-Technologie noch einmal angreifen.
 
Texas Instrument hat dafür einen siehen Zoll dünnen Prototyp gebaut, der sich langsam an LCD- und Plasma-Dimensionen annähert. Dies soll die große Schwäche der DLP-Rückpros bekämpfen: Die Geräte können nicht an die Wand montiert werden. Das scheinen Käufer aber zu wünschen, obwohl es dann in den seltensten Fällen dann auch in den heimischen Wohnzimmern so umgesetzt wird.
 
Rückprojektionsgeräte haben aber auch Vorteile: Sie ermöglichen ein hervorragendes Bild, sind leichter als Plasmas, haben einen geringen Stromverbrauch und können ohne Rahmen gebaut werden. Damit sind bei beschränktem Platzbedarf in Höhe und Breite größere Bilddiagonalen möglich – wenn da nicht die bisher größere Tiefe wäre. Auch halten die Lampen mittlerweile sehr lange.
 
Finanzielle lohnenswert sind DLP-Geräte vor allem bei großen Bilddiagonalen: Der Preisvorteil wird schon ab 50 Zoll deutlich, bei 65 Zoll kosten die Geräte bereits die Hälfte vergleichbarer Plasma-TVs. Deswegen erwartete Mitsubishi – neben Samsung und Toshiba die letzte verbliebene DLP-Marke – in diesem Jahr sogar eine Verdopplung der Verkäufe im Segment 70 Zoll Plus auf 180 000 Geräte. Damit könnte es aber bereits 2010 vorbei sein, denn dann droht das neue Sharp-Werk mit günstigeren LCDs im 60 Zoll Bereich. Ob man dann das Spielchen fortführt und noch größere Bildschirme anbietet, bezweifelt sogar Mitsubishi.
 
Doch jetzt ist erst einmal 3D: Mithilfe einer speziellen Brille sollen Filme dreidimensional werden. Bis Februar will Mitsubishi 500 000 Geräte verkauft haben. Das Problem: Selbst wenn die Absatzzahlen erreicht werden, wird Hollywood noch längst keine Filme dafür produzieren, der Markt ist zu klein. Lohnen dürften sich die 3D-Geräte allerdings für Konsolen-Zocker. Bei Rennspielen werden die TV-Signale beider Spieler gleichzeitig angezeigt – nur dass beide Spieler auf dem ganzen Bildschirm nur ihre Perspektive sehen.

Vielleicht lieg die Zukunft ja gar nicht in der Größe, sondern im Kleinstbereich: Die DLP-Technologie kommt seit langer Zeit auch in regulären Projektoren zum Einsatz. Jetzt hat Texas Instruments superkleine Projektoren vorgestellt, die in Handys oder MP3-Player passen. „Plötzlich sind wir ein einem Markt mit über 100 Millionen portablen Spielgeräten, Handys, iPods und anderen Media-Playern angekommen“, erklärt Darrow das Potenzial dieser Technologie. [lf]

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