T-Home vermeldet 116 000 IPTV-Kunden

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Bonn – Die Deutsche Telekom hat ihr Minimalziel, bis Ende 2007 mindestens 100 000 Kunden für ihr Internet-TV-Angebot „Entertain“ zu gewinnen erreicht. Ende dieses Jahres sollen es bereit 500 000 sein.

Die 116 000 Anschlüsse mit 150 000 verkauften Entertain-TV-Paketen liegen jedoch am unteren Ende der eigenen Erwartungen. Noch Mitte Oktober des vergangenen Jahres sprach der Telekom-Festnetzchef Timotheus Höttges von 100 000 bis 200 000 Anschlüssen bis Ende 2007. Ganz zu schweigen von den ursprünglich Prognosen des Ex-Telekom-Vorstandsvorsitzenden Kai-Uwe Ricke, der zu diesem Zeitpunkt bereits eine Million Kunden für IPTV über das VDSL-Netz erwartete.

Die vergangenen Monate haben wohl eins gezeigt: Bei der Einführung von modernen Technologien wie IPTV in bereits gut versorgte TV-Märkte ist eher mit Baby-Schritten als mit Sprüngen zu rechnen.
 
Diese Ansicht vertritt vor allem Prof. Dr. Jens Böcker, IPTV-Experte von der Fachhochschlule Bonn-Rhein-Sieg im Interview mit dem DF-Schwestermagazin „DIGITAL INSIDER“ (DI): „Trotz aller Anstrengungen ist es wie so häufig bei technischen Innovationen: Die Geschwindigkeit wird häufig überschätzt, die Auswirkungen dagegen eher überschätzt. Dies trifft auch auf IPTV zu“, erklärte der Experte unlängst. So müsse die Akzeptanz im Markt erst einmal hart erarbeitet werden.
 
Hier gibt sich die Telekom unbestritten Mühe. So wird T-Home in einer dritten Ausbauphase 2008 weitere 13 Städte mit VDSL-Netzen ausrüsten. Erkoren sind Aachen, Braunschweig, Böblingen, Erfurt, Kassel, Mönchengladbach, Magdeburg, Neuss, Oldenburg, Regensburg, Saarbrücken, Ulm und Würzburg.

Zusätzlich soll bis Jahresende in insgesamt rund 1 000 weiteren Städten Internetfernsehen via ADSL2+, dann aber ohne die HDTV-Angebote, angeboten werden. Derzeit können 17 Millionen Haushalte das IPTV-Angebot in 27 VDSL- und 750 ADSL2+-Städten bestellen. „Wir investieren gezielt in den Zukunftsmarkt Highspeed-Internet und wir bauen die für Deutschland so wichtige Infrastruktur weiter aus“, erklärte Höttges die Strategie der Telekom.
 
Zuversichtlich stimmt die laut Telekom hohe Kundenzufriedenheit mit dem IPTV-Paket. Diese will das Unternehmen an seiner Quote von 93 Prozent problemlosen Bereitstellung des Angebots ablesen. Beliebtheit beim Kunden erscheint auch dringend nötig, will man einen Massenmarkt mit IPTV erschließen.
 
Wie wichtig das Thema IPTV für die Zukunft der Telekom ist, verdeutlich Prof. Böcker im „DI“. So müssten sich die Telekommunikationskonzerne gegen Angriffe von Unternehmen wie Nokia, Apple oder Google wehren, die der Telekom auf mehr und mehr Märkten Konkurrenz machen. Um bestehende Märkte zu verteidigen und neue Kundenfelder zu erschließen ist IPTV laut Böcker „der richtige und Erfolg versprechende Ansatz“.

Neben der Ausbau der Verfügbarkeit will die Telekom auch technisch einige Neuerungen liefern. So sollen erweiterte interaktive Anwendungen den Mehrwert von IPTV deutlich machen. wie zum Beispiel das Angebot „Bundesliga Interaktiv“. Auch im Video-on-Demand-Bereich sollen Kunden zukünftig weitere Filme finden, ähnlich ausgedehnt wird das TV-Archiv. Zusätzlich verspricht die Telekom weitere Sender sowie themenspezifische Programmpakete. Technisches Highlight: Die Set-Top-Box soll zukünftig für ihre Besitzer über das Internet steuerbar sein. Dann können zum Beispiel Timer von jedem Internet-Zugang der Welt programmiert werden. [lf]

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22 Kommentare im Forum

  1. AW: T-Home vermeldet 116 000 IPTV-Kunden ... macht 116000 gläserne TV-Zuschauer, die man doch wunderbar für die Berechnung der Einschaltquoten nutzen könnte.
  2. AW: T-Home vermeldet 116 000 IPTV-Kunden Wenn das Deine einzige Sorge ist. Seis drum. Wenn die das erfassen, und dementsprechend sich das Programm verbessert, kann das doch für den Zuschauer nur gut sein. Im übrigen mache ich mir weitaus mehr Sorgen wegen der Vorratsdatenspeicherung, das ist weitaus mehr gläsern, als das man weiss, was ich im Fernsehen geguckt habe....
  3. AW: T-Home vermeldet 116 000 IPTV-Kunden ...Zusätzlich verspricht die Telekom weitere Sender sowie themenspezifische Programmpakete. Technisches Highlight: Die Set-Top-Box soll zukünftig für ihre Besitzer über das Internet steuerbar sein. Dann können zum Beispiel Timer von jedem Internet-Zugang der Welt programmiert werden. Jippie dann muss an der Sache mit der Cebit was dran sein...
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