„Wetten, dass…?“: Erneut Ärger um Buntstiftwette

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Hamburg – „Das gehört bei „Wetten, dass…?“ fast schon so dazu wie Thomas Gottschalk.“ Gelassen reagiert ZDF-Sprecher Peter Gruhne zu den immer wieder laut werdenden Mutmaßungen, bei einer der Wetten sei geschummelt worden.

Dieses Mal geht es um Meldungen in deutschen und österreichischen Boulevardzeitungen, bei der Buntstiftwette am vergangenen Samstag sei in Salzburg nicht alles mit rechten Dingen zugegangen.

Kandidat Alfred Weber hatte die Farbe von Buntstiften am Geräusch erkannt, das sie beim Malen machten. Schon während der Sendung sah Moderator Thomas Gottschalk skeptisch zu, denn 1988 war er von der Satirezeitschrift „Titanic“ mit einer Buntstiftwette reingelegt worden.
 
Damals erkannte ein „Titanic“-Redakteur die Farbe der Stifte angeblich am Geschmack – tatsächlich konnte er unter der Augenbinde die Stifte sehen. „Wenn mich heute einer übers Ohr haut, dann greift Rocky ein“, sagte Gottschalk am Sonntag mit Blick auf einen seiner Gäste, den Action-Star Sylvester Stallone.
 
Nach der Sendung hieß es unter anderem in Berichten der Zeitungen „tz“ und „Blick“, Kandidat Weber habe mit seiner Tochter, die mit den Buntstiften die Striche aufs Papier zeichnete, einen Geräuschcode vereinbart. Worin dieser bestanden habe, blieb jedoch offen. Beim ZDF sieht man hinter den Vermutungen eine falsche Erwartung: „Der Kandidat hat wie angekündigt die Stifte am Geräusch erkannt. Wie er das macht, darf sein Geheimnis bleiben.“
 
Die Medienberichte knüpfen auch an einen Auftritt Webers bei „Wetten, dass…?“ im Oktober 2002 an, als er von den Zuschauern zum „Wettkönig“ gewählt wurde. Damals wurde anschließend bemängelt, der Kandidat habe das Publikum bei der Erstellung seines „magischen Quadrats“ mit einem simplen Trick reingelegt. Auch gegen diese Kritik hatte das ZDF erklärt, Weber sei kein Betrüger, sondern habe sich nur nicht vollständig in die Karten schauen lassen. Dies sei von einem Rechenkünstler auch nicht zu erwarten.
 
In Erinnerung ist vielen der Auftritt des „Titanic“-Redakteurs, der seinen Trick noch während der Sendung am 3. September 1988 offenbarte. Mit ihm führte das ZDF einen langen Rechtsstreit, an dessen Ende sich der Sender bereiterklärte, ihn nicht mehr als „Betrüger“, sondern nur noch als „Schummler“ zu bezeichnen. [lf]

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12 Kommentare im Forum

  1. AW: "Wetten, dass...?": Erneut Ärger um Buntstiftwette Ach der Schummler war schon einmal mit einer dubiosen Wette in der Sendung. Traurig. Wie ich bereits in einem anderen Thread sagte, war die Wette für mich ebenfalls ein Fake, wie vielen anderen Zuschauern auch. Der letzte Platz auf der Jagd zum Wettkönig war mehr als gerechtfertigt.
  2. AW: "Wetten, dass...?": Erneut Ärger um Buntstiftwette Da ich die Wetten, dass...? Sendung nicht aufgezeichnet habe, kann ich leider nicht den Versuch unternehmen den "Schummelcode" zu entschlüsseln. Mir ist während der Wette aufgefallen, dass die Tochter nachdem sie den Strich gezeichnet hatte, mal die Hand zum Körper über die Schreibunterlage zurückbewegte und mal nicht. Da die Stifte ja mit zweistelligen Zahlen eindeutig bestimmt waren, sollte es möglich sein, diese Zahlen zu codieren. Bei allen Stiften wurden mindestens zwei Linien gezeichnet. Das Publikum hat zum Glück den Betrug durchschaut und sich von der blödsinnigen Erklärung nach der Wette nicht einlullen lassen. Dies spiegelt sich auch in dem Abstimmungsergebnis wider, in welchem die Wette regelrecht abgestraft wurde. Ich wage mich sogar zu behaupten, dass selbst mit hochsensieblen Technischen Hilfsmitteln eine Unterscheidung der Farben am Geräusch unmöglich ist. Demnach handelt es sich meines Erachtens um Betrug, wenn behauptet wird, die Farben am Geräusch zu erkennen. Gruß Hubi
  3. AW: "Wetten, dass...?": Erneut Ärger um Buntstiftwette Gott sei Dank sind die Zuschauer sind so blöd wie die ZDF-Verantwortlichen, die so eine offensichtlich getürkte Wette überhaupt zulassen. Und das nach den Erfahrungen mit den sog. "Buntstift-Wetten". Übrigens: die Dekolletè-Wette war für mich auch nicht astrein, denn es war bei einigen Kandidatinnen deutlich mehr als nur der besagte Bereich zu erkennen (z.B. Haaransatz). Das machte die Sache wesentlich einfacher.
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