München – Der Streit um die kartellrechtlich untersagte Werbezeitvermarktung bei der RTL-Group und ProSiebenSat.1 ist noch lange nicht vorbei: RTL 2 prüft derzeit einen Schadensersatzklage gegen die beiden großen Sendergruppen.
Wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtet, geht man bei RTL 2 davon aus, dass aufgrund des mittlerweile verbotenen Rabattsystems der jeweiligen Vermarktungsgesellschaften IP Deutschland und Seven One Media rund 60 Millionen Euro Schaden entstanden sind.
Pikant ist, dass RTL selbst Gesellschafter bei RTL 2 ist. Daneben halten aber auch die Verlage Bauer und Hubert Burda Media, der Disney-Konzern sowie die Tele-München-Gruppe (TMG) Anteile an dem Privatsender. In Abwesenheit von RTL haben sich diese Unternehmen grundsätzlich geeinigt, eine Klage anzustreben. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins sei aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden.
Bei RTL 2 gibt man sich ob des Ausgangs eines möglichen Rechtsstreits sehr zuversichtlich. Schließlich, so die Argumentation, haben die RTL Group sowie ProSiebenSat.1 die Kartellstrafen in Höhe von 96 Millionen Euro (RTL) und 120 Millionen Euro (ProSiebenSat.1) anerkannt. [lf]
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