Handy-TV: Nutzer quitieren Qualitätsmängel

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Barcelona – Alarmierende Umfrageergebnisse: Viele Erstnutzer sind von der Qualität und der Zuverlässigkeit ihres Handy-TV-Angebots enttäuscht. Unter diesem Aspekt werden die Dienste als zu teuer eingestuft und nicht mehr genutzt.

Dies ergab eine in Europa und Nordamerika durchgeführte Umfrage unter 34 000 Nutzern, die von „M Metrics“ auf der derzeit stattfindenden Mobilfunkmesse „Mobile World Congress“ vorgestellt wurde.

Neben den hohen Kosten werden laut der Studie vor allem eine unzureichende Qualität und Zuverlässigkeit als zweit-entscheidender Faktor für die mangelnde Zufriedenheit angeführt. Bei einem Marktwachstum um 36 Prozent von Jahresbeginn bis zum November 2007 ging die Zahl der Handy-TV-Nutzer laut „M Metrics“ um 68 Prozent zurück. Damit steigt die Zahl der ehemaligen Nutzer deutlich stärker als die Zahl der aktuellen Handy-TV-Abonnenten.
 
Am höchsten ist die Gruppe der mit der Qualität und Zuverlässigkeit unzufriedenen Kunden in Großbritannien – auf der Insel ist das für 30 Prozent der Grund zum Abschalten. In Deutschland sind es immerhin fast 27 Prozent der Befragten. Im Durchschnitt haben hierzulande Ende 2007 hochgerechnet rund 280 000 Kunden Mobile-TV-Anwendungen wirklich genutzt. Damit ist die Zahl von Jahresbeginn um 51 Prozent gestiegen.
 
Gleichzeitig hat aber auch die Zahl der Abbesteller bundesweit deutlich zugelegt. Ende des Jahres gab es mehr als doppelt so viele ehemalige Abonnenten wie aktuelle Kunden. Während die Zahl der Nutzer um 51 Prozent stieg, explodierte auch die Anzahl der ehemaligen Nutzer um 159 Prozent. Hier führen deutsche Nutzer noch vor Frankreich die Liste der Länder ganz klar an.
 
Ein Hoffnungsschimmer bleibt allerdings: So erklärten immerhin 60 Prozent aller enttäuschten Nutzer, dass sie bereit wären, für die Handy-TV-Nutzung zu zahlen, wenn Qualität und Zuverlässigkeit in den nächsten zwölf Monaten verbessert würden. Auch rechnet die Studie vor, dass die Provider es schaffen müssten, die Hälfte der enttäuschten Kunden wiederzugewinnen, um ihre Umsatzprognosen zu erfüllen. „Der Nutzer entscheidet über den Erfolg neuer Dienste, nicht die Industrie“, mahnte Pat Dolan, Vice President EMEA von Tellabs, der die Studie in Auftrag gegeben hatte.
 
Insgesamt gehen die Analysten von einem Umsatzpotenzial von 270 Millionen US-Dollar aus, immer vorausgesetzt, es gelingt den Anbietern im kommenden Jahr, den Anforderungen ihrer Kunden nach mehr Qualität und Zuverlässigkeit nachzukommen. Dazu gehört neben der Erweiterung der mobile Inhalte vor allem der Ausbau der Netze, damit genügend Kapazitäten für ein störungsfreies TV-Angebot vorhanden sind. [lf]

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2 Kommentare im Forum

  1. ...das überrascht mich nicht! ...scheint die PR-Blase also endlich geplatzt zu sein! Funktioniert zum Glück ja wohl doch nicht; eine grenzwertige und teure Technik gut-zu-reden. 15 Bilder/s für 20 Euros/Monat ist einfach zu viel bei 1/4 VGA.
  2. AW: Handy-TV: Nutzer quitieren Qualitätsmängel Ich habe mir einmal kurz über Vodafone-UMTS Teile eines Bundesliga-Spiels übers Handy angeschaut. Man musste schon mit-ahnen, was auf dem Rasen passiert . Hinterher bekam ich dann die Quittung auch noch durch die Rechnung: Vodafone hatte zwar groß Werbung gemacht, das Spiel wäre umsonst, die Datenübertragung zum Handy wars scheinbar nicht . Naja, die drei Euro konnte ich dann auch verschmerzen für das Experiment .
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