DFB erbost über Vorgehen des Kartellamts

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Frankfurt am Main – Zutiefst verärgert zeigten sich die Verantwortlichen des Deutschen Fußball Bund (DFB) über die Vorgehensweise des Kartellamts. Derzeit prüft der Verband rechtliche Schritte gegen die Kartellwächter.

So beklagte sich der DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ), dass er sich konkret beschattet fühle. „Wir werden in die Liechtenstein-Ecke gedrängt“, behauptet Niersbach unter Bezugnahme auf den derzeitigen Steuerfluchtskandal.

Inhaltlich erklärte der DFB die Vorwürfe für haltlos, die beschlagnahmten Aktenordner hätten keine Relevanz. So verwies der DFB gegenüber der „FAZ“ darauf, dass DFB und DFL keine zwei Unternehmen seien, sonder zwei Verbände, die eng verbunden seien und partnerschaftlich zusammenarbeiten. „Das ist nicht wie bei Rewe und Lidl“, verdeutlichte Niersbach spürbar angesäuert. Zumal der Kontakt mit dem Kartellamt bisher immer funktioniert habe und es genügend Möglichkeiten zu einem Ansprechen der Bedenken gegeben haben soll. „Für mich ist das Absurdistan.“
 
Derweil hat das Kartellamt sein Vorgehen gegenüber der „FAZ“ verteidigt. „Wir müssen solchen Hinweisen nachgehen. Wir müssen den Wettbewerb schützen“, erklärte eine Sprecherin der Regulierungsbehörde. So sei man es gewohnt, der Buhmann zu sein. „Sollten wir uns getäuscht haben, dann werden wir uns in aller Öffentlichkeit hinstellen und uns entschuldigen. Wir sehen das sportlich.“
 
Auslöser der Durchsuchungen bei DFB und der Deutschen Fußball Liga (DFL) war ein Bericht in der „Sport-Bild“ vom April 2007. Dabei ging es um parallele Sponsoring-Verhandlungen zwischen Bayer Leverkusen und dem DFB mit dem Stromanbieter RWE. Daraufhin haben DFB und DFL einen gemeinsamen Arbeitskreis Sponsoring gebildet, hinter dem das Kartellamt wettberwerbsfeindliche Absprachen vermutet. Laut Niersbach trete dieses Gremium nur höchst sporadisch zusammen und befasse sich vorzugsweise mit der Fernsehvertragslage. Als verbindliches Beschlussgremium sei dieser Arbeitskreis nicht einzustufen, so der DFL-Generalsektretär abschließend[lf]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: DFB erbost über Vorgehen des Kartellamts ...und ganz nebenbei findet man noch gewisse Unterlagen im Zusammenhang mit Leo Kirch! Das würde mich nicht besonders wundern, wenn die Bombe platzt!
  2. AW: DFB erbost über Vorgehen des Kartellamts "So verwies der DFB gegenüber der "FAZ" darauf, dass DFB und DFL keine zwei Unternehmen seien, sonder zwei Verbände, die eng verbunden seien und partnerschaftlich zusammenarbeiten. "Das ist nicht wie bei Rewe und Lidl", verdeutlichte Niersbach spürbar angesäuert." Dabei hat er wohl vergessen, dass es dabei um mehrere Millionen Euros geht, was schon eher an Marktwirtschaft erinnert, als an Verbandsarbeit. Das Kartellamt ist ja nicht dumm, die werden schon wissen, warum sie wo was suchen!
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