VPRT verlangt UHF-Bandnutzung für DVB-T

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Brüssel – Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) lässt nicht locker und fordert auch weiterhin eine bevorzugte Vergabe der UHF-Bandbreiten für den Rundfunk. Auf diese Frequenzen haben es die Mobilfunkbetreiber verstärkt abgesehen.

Um die Frequenzen für das digitale Antennenfernsehen (DVB-T) zu sichern, führt der VPRT eine aktuelle Studie von Oliver and Ohlbaum Associates und Dot Econ ins Gefecht, die davor warnt, die Frequenzen den Mobilfunkbetreibern für mobile Internetdienste zu überlassen.

So kommt die Studie zu dem Schluss, dass der gesellschaftliche Mehrwert (Public Value) des terrestrischen Rundfunks vernachlässigt wird, wenn der Zugang zu Rundfunkfrequenzen dem freien Wettbewerb überlassen bleibt. DVB-T sei der wachstumsstärkste Übertragungsweg für Fernsehen in Europa, so dass diese Übertragung nicht durch andere Übertragungswege ersetzt werden könne.
 
Deswegen fordern die im VPRT organisierten deutschen Privatsender gemeinsam mit der ARD, der AER, Canal+, EBU, Five, France Télévisions, Lagardère Active von der Politik, bei der Entscheidung über die künftige Nutzung des UHF-Bandes besondere Vorsicht walten zu lassen. Der VPRT argumentiert weiter auf Basis der Studie, dass das Gleichgewicht und die Stärke der europäischen Rundfunklandschaft sowie der europäischen Film- und Fernsehindustrie nachhaltig geschädigt werden würde, und dass „zum Nachteil der Verbraucher“.
 
Im Vergleich dazu sei der Nutzen für die Mobilfunkbetreiber aus den UHF-Frequenzen relativ gering. Der VPRT bezweifelt gar die Wirtschaftlichkeit des Ausbaus mobiler Dienste im UHF-Band. „Mobilfunkunternehmen stehen bereits jetzt große und ausreichende Frequenzbereiche außerhalb des UHF-Bandes zur Verfügung“, so der Branchenverband des deutschen Privatrundfunks weiter.
 
Sogar technische Schwächen will die Studie enttarnt haben: Vor allem in ländlichen Gegenden seien bereits für Mobilfunk genutzte Frequenzbänder besser geeignet, um Breitbanddienste in ländlichen Regionen anzubieten.
 [lf]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: VPRT verlangt UHF-Bandnutzung für DVB-T Recht haben sie ja...aber es gibt doch eine ganz einfache Lösung: Bewerbung der großen Anbieter (RTL und ProSiebenSat1) für je ein Bouquet in _allen_ Regionen und von vier kleineren Bewerbern für jeweils einen Programmplatz. Wenn die Kapazitäten dann erstmal an die TV-Veranstalter vergeben sind, dann können die so schnell ja nicht an die Mobilfunker verteilt werden. Also: Selbst handeln und nicht meckern. Sich jetzt alles offenhalten, dann aber in drei bis fünf Jahren trotzdem nicht zu reagieren (also eine Aufschaltung in anderen Regionen zu planen) kann es ja auch nicht sein. Die Frequenzen sollen für TV genutzt werden, wenn es den Bedarf gibt...aber es kann nicht sein, dass die bei nicht vorhandenem Bedarf einfach ungenutzt rumliegen.
  2. AW: VPRT verlangt UHF-Bandnutzung für DVB-T Ja, das ist schon sehr komisch, was der VPRT da von sich gibt. Einerseits verweigert man sich seit 2005 konsequent dem DVB-T Ausbau, der Vorsitzende bezweifelte mehrfach ob DVB-T sinnvoll ist. Und jetzt will man den UHF Bereich weiter für Rundfunk offenhalten. Tja dann ran Leute! Die Landesmedienanstalten haben offene Türen, ein Brief " wir wollen " würde reichen... Aber nur ein Grundstück besetzen damit kein anderer ein Haus hinbaut weil man selber nicht will, geht nicht.
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