ZDF: Schächter legt Fußball-Prioritäten fest

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Mainz – Das ZDF interessiert sich im Fußballbereich vordergründig für Bundesliga, DFB-Pokal und Länderspiele. Damit versuchen die beiden öffentlich-rechtlichen Häuser weiterhin, den Fußball-Bereich breit abzudecken.

Die Champions League hält der ZDF-Intendant Markus Schächter für sein Haus hingegen für „nachrangig“, umgekehrt erwartet er bei der ARD heftiges Interesse an der „Königsklasse“ der Klubmannschaften, sollte das Erste die „Sportschau“ verlieren.

„Wir sind an der Zweit- oder Drittverwertung eines Bundesliga-Spieltages interessiert“, sagte Schächter gegenüber dem „Tagesspiegel“. Der ZDF-Intendant kann sich keine „preistreibende Konkurrenz mit der ARD“ vorstellen, sollte es um die zeitnahe Erstverwertung der Liga im Free-TV gehen.
 
Auf dem populärsten Feld des Fernsehens, der Fußball-Berichterstattung, ist ein Bieterwettstreit noch nicht dagewesenen Ausmaßes zu erwarten. Die Übertragungsrechte für die Bundesliga, Länder- und Pokalspiele, Uefa- und Champions-League-Wettbewerbe müssen neu verhandelt werden.
 
Die Luft für die „Sportschau“ am Samstag werde dünner, so Schächter weiter. Die ARD-Sendung beginnt derzeit um 18:30 Uhr und fasst sechs Begegnungen zusammen. Sobald die Rechtepakete für die Fußball-Bundesliga ab der Saison 2009/2010 auf den Markt kommen, rechnet er mit einem „Samstagsspiel, das um 17:15 Uhr oder um 18:15 Uhr angepfiffen wird“.
 
Am 1. Juli 2008 endet das Vorkaufsrecht der Übertragungsrechte von ARD und ZDF, wie die „Frankfurter Rundschau“ schreibt. Der Einstieg von Rupert Murdoch bei Premiere dürfte den Wettbewerb verschärfen, ist sich Schächter sicher.
 
Auch der Sonntag wird in der Erwartung von Schächter nicht so bleiben, wie er ist: Die Liga werde die Zahl der Sonntagspartien von zwei auf drei erhöhen. Was er nicht glaubt: Dass die ARD ihre Sportschau auf Samstag 22 Uhr verlegt. Will er auch nicht glauben, denn sonst müsste er sich Gedanken über seine „Marke“ Aktuelles Sportstudio machen. Er sehe kein ZDF-Programm ohne ein „Aktuelles Sportstudio“ nach 22 Uhr, wohl wissend, dass bei einem dritten Sonntagsspiel die Wertigkeit der Sendung leiden werde.
 
Natürlich, betonte er, kenne auch er noch nicht die Ausschreibung der Deutschen Fußball Liga (DFL), doch sei für jeden erkennbar, dass die angekündigten Erlöse bei den Inlandsrechten von mindestens 500 Millionen Euro pro Saison ohne eine weitere Verbreiterung der Angebote nicht denkbar seien. Mehr Anstoßzeiten für mehr Geld, das ist die DFL-Formel.

 [ar]

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