Online: ZDF und Süddeutscher Verlag wollten kooperieren

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Mainz/München – Beinahe hätte ZDF-Intendant Markus Schächter die erste Kooperation eines öffentlich-rechtlichen Senders mit einem Printverlag im Online-Bereich bekanntgeben und vorführen können.

Zu 99,8 Prozent sei man einig gewesen, sagte der ZDF-Chef gegenüber dem „Tagesspiegel“, doch dann seien Probleme mit den Eigentümern des Unternehmens – branchenintern war vom Süddeutschen Verlag die Rede – aufgetaucht. So wird die Vereinbarung zwischen der WAZ und dem WDR die erste „Online-Hochzeit“ zwischen Öffentlich-rechtlichen und einem Printverlag sein.

Schächter erklärte weiterhin, dass mehr als zehn Verlage an einer Online-Zusammenarbeit mit dem ZDF Interesse signalisiert haben. Der ZDF-Chef gab dies als Deal zum gegenseitigen Nutzen aus, wobei die Qualität der Texte mit der Qualität der Bilder zusammenfallen solle. „Beide Partner müssen gewinnen“, sagte Schächter. „Das ZDF ist an jeder Form einer pragmatischen Zusammenarbeit mit den Printhäusern interessiert.“

Ganz wichtig sind für den öffentlich-rechtlichen Sender zwei Punkte: Das ZDF-Material darf vom Printpartner in keinem werblichen Umfeld verwendet werden, zugleich werde über Verlinkung und Lizensierung „ein geldwerter Vorgang ausgelöst“ – das ZDF wird über seine kommerziell ausgerichtete Verwertungstochter ZDF Enterprises Einnahmen erzielen. „Unsere Bewegtbilder sind nicht kostenlos“, sagte Schächter.
 
Worum es dem Sender in der künftigen Online-Welt geht: Die Programmschätze in Form eines über 40 Jahre gefüllten Archivs online zu verwerten. Kritiker bezweifeln indes, ob ein Medienhaus wie das ZDF die bereits vom Gebührenzahler finanzierten Beiträge und Filme kostenfrei oder kostenpflichtig ins Netz stellen sollen. Die ZDF-Mediathek bietet bisher Programme bis sieben Tage nach der Erstausstrahlung zur Nachnutzung an. [ar]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Online: ZDF und Süddeutscher Verlag wollten kooperieren Es scheint so, als habe das ZDF hier zu hoch gepockert und der Süddeutsche Verlag rechtzeitig abgewunken. Wie kann man sonst eine Aussage interpretieren, dass man sich zu 99,8% einig gewesen wäre. Was ist das für eine Aussage?
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