VPRT torpediert WDR-Vertrag mit der WAZ-Gruppe

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Als „Angriff auf die Meinungsvielfalt und den fairen Wettbewerb“ kritisiert Jürgen Doetz, Präsident des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) die angekündigte Online-Zusammenarbeit des WDR mit der WAZ-Mediengruppe.

Doetz zufolge werde die „Kooperation der Marktgiganten“ massive wettbewerbsrechtliche Probleme aufwerfen, da es absehbar sei, dass besonders die lokal und regional agierenden privaten Firmen in Nordrhein-Westfalen unter den veränderten Bedingungen zu leiden haben werden. Dass bei WAZ und WDR zusätzlich „Modelle zur gegenseitigen Bewerbung“ geplant seien, verschärfe die Situation noch, so Doetz weiter.

Derartige Verschmelzungen öffentlich-rechtlicher Nachrichteninhalte mit den Internetangeboten der Verlage gebe zudem einer weiteren Vereinheitlichung des Online-Nachrichtenmarktes im Video- und Audiobereich Vorschub, was wiederum den Medienpluralismus erheblich einschränken könne, warnt der Chef des VPRT. Der durch solche Praxis geförderte Verdrängungswettbewerb wirke sich zudem unverhältnismäßig negativ auf private Nachrichtenagenturen und sonstige Wettbewerber aus.
 
Doetz verweist abschließend auf den in der letzten Zeit viel diskutierten gesetzlichen Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen, der mit Kooperationen wie sie der WDR tätigt, nicht zu vereinbaren sei. [lf]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: VPRT torpediert WDR-Vertrag mit der WAZ-Gruppe So ein Kommentar vonseiten des Privatrundfunkverbandes war zu erwarten. Aber anstatt zu schmollen, sollte Herr Doetz sich mal lieber das klägliche Nachrichtenangebot der Privaten anschauen. Selbsternannte Vollprogramme wie Sat.1 oder ProSieben senden mittlerweile maximal 15 Minuten Nachrichten am Tag, und selbst die bestehen mehr aus Klatsch und Boulevard als aus seriösem Journalismus. Selbst N24 und n-tv haben mittlerweile mit einem Nachrichtensender so wenig gemein wie MTV und Viva mit einem Musiksender. Ich begrüße die zwischen dem WDR und der WAZ geschlossene Vereinbarung, hoffe aber, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten - sollte das Modell Schule machen - die Mehreinnahmen dazu nutzen werden, die GEZ-Gebühren künftig stabil zu halten und/oder ARD und ZDF zu werbefreien Vollprogrammen zu machen.
  2. AW: VPRT torpediert WDR-Vertrag mit der WAZ-Gruppe ... das Radio NRW gemeinsam von WDR und RTL veranstaltet wird, ist für Doetz wohl kein Problem ...
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