Berlin – Nach der radikalen Veränderung des Internets zum Web 2.0 ist nun das Fernsehen dran. Auch hier wird die zunehmende Digitalisierung interessante Konsequenzen haben.
Sowohl für die etablierten Sender, die sich nun neu auf dem Markt positionieren müssen als auch für die Zuschauer, die mit veränderten Nutzungsbedingungen konfrontiert werden und aktiver werden müssen, hat das digitale Fernsehen Folgen, berichtet die „Berliner Zeitung“.
Der Nutzer des digitalen Fernsehens wird zunehmend zum „Viewser“ – einer Kreuzung zwischen Viewer und User, wie RTL-Chefredakteur Peter Klöppel auf einer von der Friedrich-Ebert-Stiftung organisierten Tagung sagte.
Das digitale Fernsehen bietet die Möglichkeit, das laufende Programm zu stoppen, und nach einer Pause fortzusetzen. Ähnlich wie beim Web 2.0, etwa auf Wikipedia, Facebook oder Youtube, werden auch im Fernsehen künftig vom Nutzer erstellte Inhalte eine größere Rolle spielen. Das können von Laien-Reportern gemachte Handyfotos oder -videos sein, die, natürlich nach sorgfältiger Prüfung, ausgestrahlt werden.
Mit dem digitalen Fernsehen hat der Zuschauer Zugang zu Hunderten von Kanälen. Für die etablierten Sender führt das zu einem Problem der Auffindbarkeit: Die ARD wird nicht mehr länger „Das Erste“ sein und das ZDF auch nicht mehr das Zweite.
Hier spielen elektronische Programmzeitschriften eine Schlüsselrolle. Sie können die Programmführung entsprechend des Nutzungsverhaltens steuern, wobei die Gefahr der Einschränkung besteht, falls nur noch bestimmte Sender und Formate vorgeschlagen werden.
Durch die Digitalisierung wird der Abstand zwischen Ereignis und Bericht immer kürzer. Schon heute erfolgt die Erstinformation meist über das Internet. Aber genau das bietet den Sendern auch große Chancen: Zum einen können sie ihre Nachrichten im Internet als Livestream zur Verfügung stellen und Mitschnitte für das Handy produzieren. [ar]
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