DLM-Symposium: „Fernsehen ist morgen und übermorgen“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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„Kabel wurde in Deutschland lange vernachlässigt. Erst seit der Privatisierung des Netzes können wir investieren“, beklagte Dr. Adrian v. Hammerstein. Für den Vorsitzenden der Geschäftsführung von Kabel Deutschland ist das Kabel trotz dieser ungünstigen Ausgangsposition auf gutem Weg und ein Medium mit Zukunft.

„Unser Produkt ist nicht statisch, sondern sehr dynamisch.“ Hammersteins Meinung nach wird es das Kabel und mobile Infrastrukturen noch lange Zeit komplementär geben. Selbstverständlich müsse sich ein zukunftsorientierter Kabelnetzbetreiber auch mit Inhalten beschäftigen, so Hammerstein. „Aber Content selbst werden wir nicht produzieren.“ Schlussendlich sei es nur wichtig, dass die Kunden ein vielfältiges Programm sehen könnten.

Beat Knecht, Mitgründer des IP-TV Pioniers Zattoo aus der Schweiz, beklagte, dass vor allem internationale Fernsehsender seinem Unternehmen Ausstrahlungsrechte gegeben hätten und weniger die Deutschen. Trotzdem sei Zattoo auf Wachstumskurs. „Inzwischen haben wir Beziehungen zu 200 Fernsehkanälen und zeigen unser Programm in acht Ländern.“ Evan Cohen, Vice President des sozialen Netzwerks Bebo kündigte an, im zweiten Quartal in Deutschland einsteigen zu wollen. „Soziale Netzwerke haben eine große Zukunft, auch in Deutschland“, sagte Cohen voraus, dessen Internetplattform mittlerweile die Nummer eins in Großbritannien und die Nummer drei in den USA ist.
 
„Wir haben das Internet nicht verschlafen“, betonte Klaus Ebert, Geschäftsführer Axel Springer Digital TV. Das Hamburger Verlagshaus habe zu den ersten gehört, die die Chancen des Netzes erkannt und investiert hätten. Die Zeiten von Axel C. Springer, der weiland die BILD auf dem Fußboden sitzend zusammengeklebt habe, seien entgültig vorbei, schmunzelte Ebert. Axel C. Springer selbst habe für sein Unternehmen die Forderung aufgestellt, dem veränderten Nutzungsverhalten der Leser stets Rechnung zu tragen. „Und damit ist unser Verlag gut gefahren“, so Ebert.
 
Zum Glück sei das Internet eine regulierungsfreie Zone und das solle auch bei bewegten Bildern im Netz so bleiben, forderte Ebert. Das Internet sei ein Abrufmedium, da werde nicht gesendet. „Selbstverständlich müssen auch hier die gesetzlichen Bestimmungen wie für jeden Bahnhofskiosk gelten“, räumte Ebert ein. Regulierung im Internet sei jedoch wahnwitzig.
 
Bezogen auf die Fragestellung der Gesprächsrunde „Fernsehen war gestern! Was ist morgen?“ war von Klaus Ebert folgende Prognose zu hören: „Morgen ist Fernsehen und übermorgen ist auch Fernsehen. Es ändert sich nur das Fernsehnutzungsverhalten.“ Dem stimmte auch Dr. Adrian v. Hammerstein zu. „Das traditionelle Fernsehen wird noch viele Jahre da sein, ergänzt durch die Nutzung anderer Medien.“[fp]

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